Hamburg feiert Olympioniken mit Riesenparty
Bässe wummerten, tausende Fans wedelten mit ihren Deutschland-Fähnchen, und die Helden machten Erinnerungsfotos: Mit einer riesigen Party haben rund 20.000 Hamburger den deutschen Olympioniken in der Hansestadt einen unvergesslichen Empfang bereitet.
Video: Grandioser Empfang für Olympioniken in Hamburg"Man fühlt sich wie Kaiserin Sissi, als sie nach Wien gefahren wurde. So viel Gänsehaut hatte ich noch nie," berichtete Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied), die Silber im Siebenkampf gewonnen hatte. "Das ist der absolute Wahnsinn", sagte Turner Fabian Hambüchen, "so einen Empfang gab es noch nie. Das kennt man ja sonst nur vom Fußball. Es ist einfach unglaublich, dass wir das hier erleben dürfen."
Nach 36 Stunden Fahrt von London (Großbritannien) nach Hamburg auf der MS Deutschland waren 217 der 392 Olympiastarter an Bord des "Traumschiffs" um 10.00 Uhr in Begleitung von etwa 100 kleineren Booten in den Hafen eingelaufen. Unter dem Jubel der Zuschauer waren dann die beiden Fahnenträger, Hockeyspielerin Natascha Keller und Ruderer Kristof Wilke, um 10.52 Uhr als erste von Bord gegangen.
Insgesamt 25 Olympiasieger navigierte Kapitän Andreas Greulich sicher in den Hafen. Empfangen wurden sie zunächst von einem traditionellen Hamburger Shanty-Chor, der die Nationalhymne anstimmte. Danach genossen die Athleten bei strahlendem Sonnenschein ein ausgiebiges Bad in der Menge.
Begeisterung bei allen Athleten
Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV) und Hürdensprinterin Carolin Nytra (MTG Mannheim), gebürtige Hamburgerin, ließen per Twitter ihrer Begeisterung freien Lauf: „Das schönste an London 2012 ist das Ende! Hammer Hamburg. Danke für diese Momente“ zwitscherte Sebastian Bayer. „Ein paar Stunden wie Fußballer fühlen... ÜBERALL (!!!) ist schwarz-rot-gold!!!“ lautete einer der Kommentare seiner Freundin Carolin Nytra.
In der Nacht zum Mittwoch hatten die Olympioniken an Bord der MS Deutschland eine ausgelassene Poolparty zum Hit der Toten Hosen "An Tagen wie diesen" veranstaltet. Die beeindruckendste "Arschbombe" legte der 138 Kilo schwere Gewichtheber Almir Velagic hin.
"Wir haben die Nacht zum Tag gemacht", sagte ein immer noch müder, aber glücklicher Weitspringer Christian Reif (ABC Ludwigshafen). Danach schnappte sich der 27-Jährige eine Kühlbox und verteilte Eis an die umstehenden Fans. Im Hintergrund tönte immer wieder "We are the Champions" von Queen. Und Kris von Revolverheld sang live "Diese Tage".
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (beide SPD) zeigten sich gerne mit den erfolgreichen Olympioniken. Olaf Scholz zeigte sich hoffnungsvoll, in Zukunft auch große internationale Sportereignisse nach Hamburg zu holen. DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach freute sich über den großen Empfang. "Wir sehen eine erfolgreiche Olympia-Mannschaft, die wir zu Recht feiern."
Im Anschluss an die rauschende Party in der sonst so kühlen HafenCity fuhren die Athleten auf Barkassen zum Hamburger Rathaus. Dort empfingen sie erneut der Erste Bürgermeister sowie der Hamburger Senat. Im großen Festsaal des Rathauses trugen sich die Olympiasieger ins Goldene Buch der Hansestadt ein. Danach ging die Party weiter - in einem Hamburger Beachclub.
Video: Grandioser Empfang für Olympioniken in Hamburg
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)