Hamburg Marathon hat Auswahlsystem eingeführt
In diesem Jahr stieß der Hamburg Marathon erstmals an seine Grenzen. "Wir sind überfragt gewesen", erläutert Cheforganisator Wolfram Götz die Situation. 20.000 Sportler gingen auf die Strecke, 5000 Anmeldungen mussten zurückgewiesen werden. Deshalb habe man für den Lauf 2003 ein neues Meldesystem eingeführt. Das wird aber von einigen Läufern hart kritisiert. "Unberechtigt", wie Wolfram Götz findet.
Bis 30. November gibt es noch eine Startplatzgarantie beim Hamburg Marathon. (Foto: Kiefner)
Gut zwei Wochen vor dem Meldeschluss am 30. November haben sich 12.000 Sportler für den 18. Olympus Marathon Hamburg registrieren lassen. "Damit sind wir mehr als zufrieden", sagt Wolfram Götz. Wer sich noch bis Ende des Monats anmeldet, werde definitiv am 27. April 2003 an den Start gehen können. Denn es sei mit Sicherheit davon auszugehen, dass bis zum Meldeschluss keine 18.000 Anmeldungen vorliegen und deshalb das eingeführte Auswahlsystem vorerst auch nicht zum Tragen kommt. Ein Problem wie in New York, Boston und London
Dies sieht folgendes vor: Haben sich bis zum Meldeschluss zu viele Läufer registrieren lassen und eine erste Gebühr von 7,- Euro bezahlt, werden aus ihnen 18.000 ausgewählt. Sie erhalten eine Startnummer. Alle anderen gehen leer aus. Die Auswahlkriterien sind vorher zwar festgelegt, werden den Läufern aber nicht mitgeteilt und können von den Organisatoren verändert werden.
"Hamburg ist eine Veranstaltung wie London, New York und Boston, wo mehr Läufer starten wollen, als Plätze zur Verfügung stehen", erläutert Götz. "Deshalb sahen wir uns gezwungen, nicht mehr nur so zu denken wie London, New York und Boston, sondern auch so zu handeln." Es gehe darum, die Qualität des Laufes hoch zu halten. Darunter verstehe er die Serviceleistungen für die Läuferinnen und Läufer, so der Organisationschef. Und deshalb könne man das Teilnehmerlimit von 18.000 auch nicht nach oben setzen.
Registrierungsgebühr von 7,- Euro wird auf Startgeld angerechnet
Außerdem verteidigt Götz die Registrierungsgebühr von 7,- Euro, die auf die Startgebühr von 50,- Euro angerechnet wird. "Seit sich Leute über das Internet anmelden, haben wir eine Menge Ärger. Viele legen Widerspruch ein, wenn wir ihr Konto belasten, obwohl sie sich vorher bei uns angemeldet haben", klärt Wolfram Götz auf. Deshalb ist nun die Registrierungsgebühr zu entrichten. Erst wenn das Geld beim Veranstalter eingegangen ist, wird die Anmeldung auch tatsächlich wirksam.
Wirksam wird wohl auch das neue Anmeldesystem. Allerdings erst nach dem Anmeldeschluss am 30. November. Sind – wie es derzeit aussieht – bis dahin noch nicht alle Startplätze vergeben, werden bis 31. Dezember weitere Anmeldungen entgegen genommen. Sollte dann Ende des Jahres das Teilnehmerlimit von 18.000 überschritten sein, werden die im Dezember eingegangenen Registrierungen entsprechend des oben beschriebenen Auswahlverfahrens bearbeitet. Kurz und knapp könne man die diesjährige Situation in einem Satz zusammenfassen, erklärt Wolfram Götz: "Jeder, der 2003 in Hamburg laufen will und sich noch rechtzeitig anmeldet, bekommt auch eine feste Startzusage."