Hammerwerfer in Königs Wusterhausen im Fokus
Das Internationale Stadionfest in Königs Wusterhausen hat auch bei seiner 15. Auflage nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Meetingdirektor Wieland Klingler hat interessante 14 Wettbewerbe zusammengestellt. Wie immer steht der Hammerwurf im Mittelpunkt der Veranstaltung. Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen), Karsten Kobs (ASC 09 Dortmund-Aplerbeck) und Jens Rautenkranz (USC Mainz) haben mit dem Polen Szymon Ziolkowski und dem Weißrussen Vadim Devyantoskiy starke ausländische Konkurrenten.
Aber ihr Hauptaugenmerk wird auf der Jagd nach der Olympianorm liegen. Die Zuschauer in Königs Wusterhausen, einem Ort rund 40 Kilometer südlich von Berlin, mögen die Hammerwerfer ob ihrer geballten Kraft. War vor einigen Jahren Heinz Weis der „Held von KW“, so tritt nun immer mehr Markus Esser in seine Fußstapfen.Dem Ungarn Adrian Annus und seinem Landsmann, dem Diskuswerfer Robert Fazekas, die nach ihren Siegen bei den Olympischen Spielen in Athen wegen Dopings disqualifiziert und für zwei Jahre gesperrt wurden, haben die Organisatoren eine Absage erteilt. Sie verfolgen damit die Strategie der German Meetings, ehemalige Dopingsünder nicht mehr einzuladen.
Zweite Normerfüllung für Michael Möllenbeck?
Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01) ist im Diskuswerfen favorisiert, mit einem Sieg würde er sich für das DKB-ISTAF am 1. Juni in Berlin qualifizieren. Für ihn liegt außerdem die zweite Erfüllung der Olympianorm von 64,50 Metern in greifbarer Nähe, nachdem es damit am Samstag bei den Halleschen Werfertagen mit 63,72 Metern nicht ganz geklappt hatte.
Martin Wierig (SC Magdeburg) will sich ebenfalls näher an die Olympianorm heranpirschen, in Halle warf er 60,89 Meter. Zu beachten ist auch Sascha Hördt (TSG 1862 Weinheim), der bei den Werfertagen mit 60,01 Metern erstmals die 60-Meter-Marke übertraf.
Hauptstadtläufer über 1.000 Meter
Wie immer in Königs Wusterhausen stehen auch wieder die Mittelstreckler im Blickpunkt. Vor allem der 1.000-Meter-Lauf ist mit einer starken Truppe der LG Nord Berlin, angeführt von Carsten Schlangen und Franek Haschke, bestens besetzt. Wolfram Müller (LG asics Pirna) könnte sich in diese Phalanx hineinlaufen.
Zumindest nach seiner Bestzeit von 8:15,21 Minuten ist der Kenianer Caleb Ngetich klarer Favorit über 3.000 Meter Hindernis. Norbert Löwa (LG Nord Berlin) vertritt die deutschen Farben im ansonsten von ausländischen Athleten geprägten Lauf.
Frauen-Stabhochsprung feiert Premiere
Bei den Frauen ist der Stabhochsprung erstmals im Programm. Martina Strutz (SC Dynamo Schwerin) hat gute Siegchancen, will aber vor allem die Olympianorm von 4,50 Metern springen. Im Hochsprung darf man gespannt sein, ob Daniela Rath (Hamburger SV), die immerhin eine Bestleistung von 2,00 Metern hat, so stark ist, im Olympiajahr nochmals angreifen zu können.
Über 800 Meter ist das Feld der Frauen sicher nicht leistungsstark genug, um in den Bereich der Olympianorm von 1:59,75 Minuten (1. Norm) oder 2:00,00 Minuten (2. Norm) hineinzulaufen. Trotzdem wird Monika Gradzki (TV Wattenscheid 01) alles daran setzen, diesem Zeitbereich recht nah zu kommen. Zudem würde bei einem Sieg der Start beim DKB-ISTAF winken.
Im Kurzhürdensprint über 100 Meter ist die Jamaikanerin Lacena Golding-Clark mit einer Bestzeit von 12,69 Sekunden klar favorisiert. Ihr dürfte der Sieg und damit auch der Start beim ISTAF nicht zu nehmen sein. Die Wettbewerbe beginnen am Dienstag um 18:00 Uhr mit dem Stabhochsprung der Frauen und enden 20:45 Uhr mit dem 3.000-Meter-Hindernislauf.