Hammerwerferinnen auf weiß-blauem EM-Kurs
"Es war ein spontaner Entschluss, nach Regensburg zu kommen", erzählt Michael Deyhle, der Hammerwurf-Bundestrainer, zu dem Gastspiel seiner beiden Schützlinge Susanne Keil und Andrea Bunjes außerhalb der weiß-blauen Konkurrenz bei den Bayerischen Meisterschaften an der Donau.
65,39 Meter warf Susanne Keil in Regensburg außer Konkurrenz (Foto: Krebs)
Mit der Oberpfälzerin Manuela Priemer von der heimischen LG Domspitzmilch Regensburg gab somit im Unistadion das EM-Trio für München komplett ihre Visitenkarten ab. Aus dem vollen Training heraus kommend, gewann Michael Deyhle über seine Schützlinge interessante Erkenntnisse: "Das Niveau ist besser als bei den Deutschen Meisterschaften." Susanne Keil steigerte sich nach 64,56 Metern im zweiten Durchgang noch auf 65,39 Meter. Andrea Bunjes kam auf 63,99 Meter und Manuela Priemer holte sich den bayerischen Meistertitel mit 62,54 Metern. "Damit kann man zufrieden sein", meinte die Sportsoldatin zu ihrer Leistung.Am Sonntag wird Manuela Priemer nun zu den beiden anderen Athletinnen ins Trainingslager nach Stadtsteinach stoßen. Im Team wird Kurs auf die Europameisterschaft in München genommen. Auf den mal geplanten Wettkampf in Leverkusen beim Bayer-Meeting am 27. Juli verzichtet man. Zuviel Strapazen, um dort auf dem Nebenplatz den Ring zu entstauben. Stattdessen tritt man im Ort des Trainingscamps noch einmal gegeneinander an und bleibt in der weiß-blauen Klimazone Bayerns.
Mehr Wettkämpfe im Stadion mit Qualität
"Wir brauchen Wettkämpfe im Stadion", fordert Michael Deyhle, "mit Publikum und einer anderen Qualität." Er vermisst gerade in Deutschland die Konkurrenzen mit internationalen Gegnerinnen, an denen sich seine Hammerwerferinnen messen und aufbauen könnten. "Das ist unser Hauptproblem. Wir suchen Ausrichter, die willens sind, den Hammerwurf im Hauptprogramm durchzuführen." Der Coach war dankbar für die Möglichkeit, bei den Bayerischen Meisterschaften in Regensburg neben Manuela Priemer auch Susanne Keil und Andrea Bunjes an den Start schicken zu können. Sie haben jetzt bayerischen EM-Boden betreten und werden ihn auch bis zu den Titelkämpfen nicht mehr verlassen. Direkt vom Trainingslager geht es weiter nach Erding, wo sich am 2. und 3. August das EM-Team vor den Toren Münchens trifft und dann sind die Tage bis zu den Wettkämpfen wahrlich gezählt.
Die Ziele der drei Athletinnen ergeben sich von selbst. In das Finale der besten Zwölf wollen sie alle und dann noch etwas draufpacken. "Sie haben gute Chancen, die Qualifikation zu überstehen", glaubt Michael Deyhle, "wir wollen die Lücke zu den 70-Meter-Werferinnen so gering wie möglich halten." Deren vier gibt es in Europa mit der Olympiasiegerin Kamila Skolimovska aus Polen, der Russin Olga Kuzenkova, Olga Tsander (Weißrussland) und der Französin Manuela Montebrun in diesem Jahr. "Die siebzig Meter müssen auch für uns das Ziel sein", gibt Michael Deyhle die mittelfristige Parole aus. Der deutsche Rekord liegt bei 69,28 Metern, gehalten von der sich in der Babypause befindenden Kirsten Klose (früher Münchow). Susanne Keil hat als nationaler Klassenprimus des EM-Jahres bisher 67,76 Meter geworfen. Vielleicht geht es ja im Münchner Olympiastadion ein Stück weiter und ganz nah an die europäische Spitze heran...!?
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