Hammerwerferinnen mit Dreifach-Erfolg in Mailand
Für einen deutschen Dreifach-Erfolg sorgten am Mittwochabend beim Grand-Prix-II-Meeting in Mailand (Italien) die Hammerwerferinnen. Wieder einmal erzielte die Frankfurterin Betty Heidler die beste Weite. Zwar gab es keinen einzigen 70 Meter-Wurf, nachdem diese zuletzt in Reihe erzielt wurden, doch 69,65 Meter reichten der 21-Jährigen zum Sieg vor ihrer Vereinskameradin Kathrin Klaas, die 69,05 Meter warf.

Betty Heidler war mal wieder nicht zu schlagen. (Foto: Kiefner)
Susanne Keil (TSV Bayer 04 Leverkusen), die am Wochenende ihre Bestleitung noch auf 72,32 Meter steigern konnte, ließ ihren Hammer auf 68,97 Meter fliegen und landete damit auf dem dritten Platz.Damit bezwangen sie weitere starke Hammerwerferinnen, wie Olga Tsander, die den weißrussischen Rekord im Vorjahr auf 74,72 Meter erhöhte, der in Mailand aber mit 67,62 Meter nur der vierte Platz blieb. Andrea Bunjes (SV Holtland) komplettierte das deutsche Ergebnis mit dem siebten Platz und 63,32 Meter.
Eine neue Weltbestleistung gab es über die selten gelaufenen 2.000 Meter Hindernis der Frauen. Die 23-jährige Docus Inzikuru (Uganda) verbesserte die alte Bestzeit (6:11,84 min) der Russin Marina Pluschhnikowa um gut sieben Sekunden auf 6:04,46 Minuten. Die Rumänin Cristina Casandra folgte mit gehörigem Abstand in 6:16,58 Minuten auf dem zweiten Platz.
René Herms wieder knapp an Norm vorbei
Knapp scheiterte René Herms (LG Asics Pirna) an der Norm für die Weltmeisterschaften in Helsinki (Finnland, 6. bis 14. August). Bereits bei seinem Saisondebüt über 800 Meter in Dessau (27. Mai) hatte er in 1:45,70 Minuten einen guten Eindruck hinterlassen und bestätigte diesen in Mailand mit 1:45,81 Minuten, die allerdings wieder knapp über der geforderten Norm von 1:45,40 Minuten lagen. Damit wurde er Dritter im Rennen, das Mouhssin Chehibi (Marokko; 1:45,31 min) gewann.
Gleich fünf deutsche Stabhochspringer stellten sich in Italien internationaler Konkurrenz. Lars Börgeling und Danny Ecker (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) lieferten dabei auf dem geteilten vierten Platz und mit 5,60 Meter das beste Resultat ab. Der Niederländer Rens Blom gewann den Wettbewerb mit übersprungenen 5,70 Meter vor dem erst 18-jährigen Griechen Konstadínos Filippídis, der seine persönliche Bestleistung (bisher 5,53 m) auf hervorragende 5,70 Meter steigerte und damit einen neuen nationalen Juniorenrekord aufstellte.
Chandra Sturrup besiegt Marion Jones
Weltmeister und Lokalmatador Guiseppe Gibilisco (Italien) landete mit 5,50 Meter auf dem sechsten Platz, Richard Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde Neunter (5,40 m). Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Tim Lobinger (ASV Köln) mussten ohne gültigen Versuch wieder die Heimreise antreten.
Eine weitere Niederlage in der noch jungen Saison musste Sydney-Olympiasiegerin Marion Jones (USA) hinnehmen. Chandra Sturrup (Bahamas), Hallen-Weltmeisterin von 2001, gewann die 100 Meter der Frauen in 11,42 Sekunden deutlich vor der US-Amerikanerin, die in für sie indiskutablen 11,67 Sekunden folgte.
Martin Buß Fünfter
Über 100 Meter der Männer gab es einen jamaikanischen Erfolg durch Patrick Jarrett, dem 10,36 Sekunden zum Sieg reichten. Mark-Lewis Francis (Großbritannien), Staffel-Olympiasieger über 4x100 Meter, musste mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen (10,40 sec) und war dabei nur eine Hundertstel schneller als der Nigerianer Uchenna Emedolu und Dwight Phillips (USA; beide 10,41 sec).
Im Hochsprung der Männer sorgten Jamie Nieto (2,26 m) und Tora Harris (2,20 m) für einen us-amerikanischen Doppelsieg. Martin Buß (Barmer TV Wuppertal) sprang mit 2,15 Meter auf den fünften Platz. Der Südafrikaner Ockert Cilliers überzeugte erneut über 400 Meter Hürden und sicherte sich mit 49,00 Sekunden nicht nur den Sieg vor seinem Landsmann Llewellyn Herbert (49,25 sec), sondern kam auch fast an seine Saisonbestmarke von 48,98 Sekunden ran.
Die 1.500 Meter der Frauen gewann die Kenianerin Nancy Jebet Lagat in 4:04,01 Minuten. Die gleiche Strecke gewann bei den Männern der noch weitgehend unbekannte Bahrainer Bilal Mansour Ali in 3:33,86 Minuten.
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