Hammerwurf-Gold für Slowenien
Mit zwei Würfen über 80 Meter zeigte Olympiasieger Primož Kozmus, wer Herr im Ring ist. Bei den Weltmeisterschaften in Berlin holte er den ersten Hammerwurf-Titel für Slowenien. Sein bester Versuch wurde mit 80,84 Metern gemessen. Hinter ihm holte sich der 33-jährige Routinier Szymon Ziólkowski (Polen; 79,30 m), Ex-Weltmeister und Olympiasieger des Jahres 2000, die Silbermedaille.
Das Feld war dicht beisammen, jeder der zwölf Finalteilnehmer hätte um eine Medaille mitwerfen können. Die beiden deutschen Starter Sergej Litvinov (LG Eintracht Frankfurt) und Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnten die Gelegenheit jedoch nicht beim Schopfe packen. Der gebürtige Weißrusse Sergej Litvinov schleuderte das Wurfgerät im vierten Versuch auf 76,58 Meter und verdrängte damit Markus Esser (76,26 m) vom fünften auf den sechsten Rang.Spannend wurde es im Kampf um Bronze. Hier gelang es dem Russen Aleksey Zagorniy im letzten Versuch, mit einem Wurf auf 78,09 Meter noch den Weltjahresbesten Kristzián Parsz (Ungarn; 77,45 m) abzufangen. Diese Weite hatte noch nie zuvor für eine WM-Medaille im Hammerwurf gereicht.
Sergej Litvinov hatte nichts zu verlieren
„Im ersten Interview habe ich noch gesagt, dass ich nicht zufrieden bin“, erklärte Sergej Litvinov nach seinem ersten WM-Finale. „Aber je mehr ich darüber rede, umso zufriedener werde ich eigentlich.“ Der erste Anruf, den der 23-Jährige entgegen nahm, war der seines Vaters und Trainers Sergej Litvinov senior, selbst zweifacher Weltmeister und Olympiasieger im Hammerwurf. „Er war auch sehr zufrieden mit mir. Er hat gesagt, bei Weltmeisterschaften geht es nicht um Weiten, sondern nur um die Platzierung.“
Und dass es bis auf Rang fünf nach vorne gehen würde, war nicht unbedingt vorher abzusehen: „Ich hatte von allen Finalteilnehmern die schlechteste Bestweite. Nach dem dritten Versuch habe ich schon meine Sachen gepackt, denn ich dachte, ich wäre draußen. Die Weite von 76,58 Metern ist für mich eigentlich gar nicht so schlecht.“
Markus Esser tief enttäuscht
Mit der Fassung rang dagegen der dreifache Deutsche Meister aus Leverkusen. „So eine Chance kriege ich im Leben nicht noch einmal“, kommentierte er das niedrige Leistungsniveau des Wettbewerbs. „Ich weiß nicht, ob ich total enttäuscht oder einfach nur super sauer sein soll“, beschrieb er seinen Gefühlszustand. „Das war der absolut schlechteste Wettkampf meiner Karriere.“
In den letzten drei Versuchen hatte er alles auf eine Karte gesetzt, alle drei gingen ins Netz. „Dabei war ich heute Abend längst nicht so nervös wie in der Qualifikation. Mein Blick ging heute Morgen sogar ein wenig Richtung Medaille.“ Zu seinen weiteren Plänen im Hammerwurf-Ring hatte er eine klare Aussage: „Meine Saison ist erstmal beendet.“
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