Hammerwurf: Karsten Kobs überraschend ausgeschieden
Die deutsche Mannschaft hat gleich zu Beginn der Europameisterschaften die erste Enttäuschung hinnehmen müssen. Hammerwerfer Karsten Kobs, 1999 noch Weltmeister, schied in der Qualifikation (77,44 Meter) aus. Zu seiner Weite meinte er: „Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.“
Karsten Kobs muss sich aus dem Olympiastadion verabschieden.
„Hoffentlich wird es jetzt nicht der unglückliche 13. Platz“, hatte der für Bayer Leverkusen startende Dortmunder nach der Qualifikation gehofft und trotz schwacher Leistung auf den Einzug ins Finale der besten Zwölf spekuliert. Letztendlich war es Platz 14. Das Aus! Zum Weiterkommen fehlten 34 Zentimeter.Alle drei Deutschen nicht mehr dabei
Dieses Schicksal ereilte auch die beiden anderen Deutschen. Holger Klose (76,98 m) und Markus Esser (70,15 m) mussten genau wie Kobs die Segel streichen. Die Qualifikationsweite von 79,00 Metern übertrafen Aleksey Zagornyi (Russland/80,16 m), Andriy Skvaruk (Ukraine/79,96 m), Adrian Annus (Ungarn/79,82 m), Balázs Kiss (Ungarn/79,32 m), Libor Charfreitag (Slowakei/79,18m) und Tibor Gecsek (Ungarn/79,03 m).
Auch Olympiasieger Ziolkowski patzt
Der prominenteste Ausfall in der Qualifikation war aber nicht Karsten Kobs, sondern Olympiasieger und Weltmeister Szymon Ziolkowski (POL). Er hatte schon in der gesamten Saison nicht den richtigen Dreh gefunden und nur 79,78 Meter mit nach München gebracht. 77,17 Meter erreichte der Pole im Olympiastadion und wurde direkt hinter Kobs 15., was fast symbolisch ist, denn die beiden haben einen guten Draht zueinander, telefonieren regelmäßig.
Der Deutsche wollte nach seinem Ausscheiden aber keineswegs aufgeben: „Für mich war dies das Jahr der Wiederauferstehung. Ich werde weitermachen.“ Nach zwei ganz schwachen Jahren hatte Kobs am Anfang der Saison erstmals wieder die 80-Meter-Marke übertroffen und in Dortmund bei der DLV-Gala Anfang Juni nach eigener Aussage den drittbesten Wettkampf seiner Laufbahn gemacht (81,49 Meter).