Letzte Olympia-Chance für deutsche Marathonis
Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen, 2002 bereits einmal Deutscher Marathonmeister, der Marathon-Olympia-Dritte des Jahres 1992, Stephan Freigang vom SC DHfK Leipzig, sowie der Wattenscheider Sebastian Bürklein sind die vermeintlichen Top-Favoriten bei den Deutschen Marathonmeisterschaften, die am kommenden Sonntag im Rahmen des Spielbanken Marathons in Hannover ausgetragen werden (Start ist 9 Uhr). Verhältnismäßig dünn ist dagegen die Spitze des Frauen-Feldes besetzt. Ines Cronjäger (LG Hannover) und Vorjahressiegerin Sylvia Renz (OSC Berlin) scheinen hier in der Favoritenrolle.
Stephan Freigang hat den Hannover Marathon schon zwei Mal gewonnen und möchte auch 2004 wieder triumphieren. (Foto: Kiefner)
Hannover bietet für die deutschen Marathonläufer die letzte Chance, sich doch noch für Olympia zu empfehlen. Eine Zeit von 2:11:00 Stunden ist dafür vonnöten. Das wäre zugleich ein neuer Streckenrekord. Bisher steht die Bestmarke bei 2:11:44 Stunden. Von den deutschen Männern ist aus der Reihe der Hannover-Starter nur Stephan Freigang schon schneller gewesen. Sein Hausrekord beträgt 2:09:45 Stunden. Zwei Mal hat Freigang bereits in Hannover gewonnen. Am zurückliegenden Wochenende bewies er bei einem 10-Kilometer-Straßenlauf in Würzburg, dass seine Form auch dieses Mal im Vorfeld des Marathons stimmt. Doch ob es tatsächlich für die Olympianorm reicht? Sylvia Renz kommt als Titelverteidigerin
Die ist für Martin Beckmann und Sebastian Bürklein sicher nicht zu erreichen. Beide haben eine Bestzeit von knapp über 2:15 Stunden und wollen vor allem eins: um den Sieg mitlaufen. Beckmann weiß bereits wie es sich anfühlt, Deutscher Marathonmeister zu werden. 2002 durfte er dieses Gefühl schon einmal genießen. Bürklein ist bisher ohne Titel geblieben. Stephan Freigang bekam 1994 und 1998 den Titel Deutscher Marathonmeister verliehen.
Bei den Frauen kommt Sylvia Renz (OSC Berlin) als Titelverteidigerin nach Hannover, wo sie in Ines Cronjäger auf die Deutsche Marathonmeisterin des Jahres 2000. trifft. Cronjäger hat im Jahr 2002 bereits den Marathon in der niedersächsischen Landeshauptstadt gewonnen und war im Vorjahr Zweite.
Julius Sugut schnellster Ausländer
Die Strecke führt über zwei 21,1-Kilometer-Runden. Insgesamt werden beim Spielbanken Marathon erstmals über 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei sein, darunter auch internationale Top-Starter, die den deutschen Läuferinnen und Läufern zu Spitzenzeiten verhelfen könnten. An erster Stelle ist bei den Männern Julius Sugut zu nennen. Der Keninaner war 2002 beim Hamburg Marathon in 2:11:29 Stunden Siebter.
Doch die Olympianorm wird am Wochenende nicht nur in Hannover angegriffen. Auch in Düsseldorf beim Rhein-Marathon soll sie erreicht werden (Start ist 9.30 Uhr). Protagonist ist hier der für die LG Braunschweig laufende Carsten Eich, dessen erster Versuch, die Norm zu knacken, im Herbst beim Köln Marathon scheiterte.
Eine aktuelle Meldeliste von den Deutschen Marathonmeisterschaften gibt es an dieser Stelle.