| Universiade

Hanna Klein und Neele Eckhardt in Taipeh eine Klasse für sich

Mit zwei weiteren deutschen Goldmedaillen ist der fünfte Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe bei der Universiade in Taipeh (Taiwan) am Sonntag zu Ende gegangen. Mit überzeugenden Vorstellungen ließen Hanna Klein über 5.000 Meter und Neele Eckhardt im Dreisprung der Konkurrenz keine Chance.
Silke Bernhart

Das 5.000-Meter-Rennen der Universiade von Taipeh war wie gemacht für Hanna Klein (SG Schorndorf 1846/Fernuni Hagen). Die ersten Kilometer in einem gleichmäßigen Tempo. Dann eine Tempoverschärfung der Mitfavoritinnen um die Britinnen Jessica Judd und Louise Small sowie die Kanadierin Jessica Marie O’Connell, mit der sich im 17 Teilnehmerinnen starken Feld ein Vierkampf um die Medaillen entwickelte. Und schließlich die Chance, ihren bärenstarken Schlussspurt auszuspielen.

200 Meter vor dem Ziel machte die WM-Finalistin über 1.500 Meter ernst. Drei schnelle Schritte, und Hanna Klein war den Konkurrentinnen voraus. Drei weitere schnelle Schritte und es war klar: Diesem Tempo würde niemand auch nur ansatzweise folgen können. Nach 15:45,28 Minuten war die Schorndorferin im Ziel und hatte binnen einer halben Runde mehr als fünf Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Jessica Marie O’Connell (15:50,96 min) herausgelaufen. Nach fast sechs Sekunden folgte die lange führende Jessica Judd (15:51,19 min).

Es war das nächste Ausrufungszeichen von Hanna Klein, die sich in diesem Jahr gleich auf mehreren Strecken in der Weltspitze zu Wort gemeldet hat. Mit der Deutschlandfahne drehte sie ähnlich schnell ihre Ehrenrunde wie zuvor die 5.000 Meter im Finale, auf ihrem Gesicht ein strahlendes Lächeln: Das Gold der Universiade von Taipeh war die erste internationale Medaille für die 24-Jährige.

Neele Eckhardt wehrt Angriff auf Gold souverän ab

Neele Eckhardt (LG Göttingen/Uni Göttingen) legte im Dreisprung-Finale gleich im ersten Versuch vor. Wie sich später herausstellen sollte, hätten bereits ihre 13,62 Meter aus Runde eins zum Titel gereicht. Lange aber sah es nicht danach aus, denn die Konkurrentinnen pirschten sich in den folgenden Versuchen Zentimeter um Zentimeter an die WM-Finalistin heran. Besonders die Chinesin Luna Fu machte der Psychologie-Studentin aus Niedersachsen mit Sätzen auf 13,53, 13,58 und 13,59 Meter das Leben schwer.

Doch Neele Eckhardt konnte zulegen. Nach einem verunglückten Versuch in Runde vier, bei dem sie fast kopfüber in der Grube gelandet wäre, legte sie noch einmal alle Kraft und Konzentration in den fünften Sprung, der sie bis auf 13,91 Meter trug. Damit war ein Machtwort gesprochen: Gold war der 25-Jährigen, die sich in diesem Jahr auf starke 14,35 Meter gesteigert hat, nicht mehr zu nehmen.

Kugelstoßerinnen unter Wert geschlagen

Gleich mit zwei Athletinnen waren die deutschen Leichtathleten im Kugelstoß-Finale der Frauen vertreten. Mit Stößen in Richtung 18 Meter – die beide schon gezeigt haben – wären für Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) und Lena Urbaniak (LG Filstal) die Medaillenränge in Reichweite gewesen: Nur Brittany Ann Ni Crew (Kanada; 18,34 m) überbot diese Marke. Doch so weit ging es für das deutsche Duo nicht hinaus. Die Wahl-Leipzigerin zeigte in Runde zwei ihren besten Versuch auf 17,60 Meter, der Platz fünf bedeutete. Die Titelverteidigerin aus der starken Stuttgarter Trainingsgruppe von Peter Salzer musste sich mit 16,72 Metern und Rang sieben begnügen.

Ebenfalls Rang sieben gab es im Hindernis-Finale für Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch/HS Ansbach) – eine Platzierung, die den 25-Jährigen nicht ganz zufrieden stellen dürfte, denn er war ebenso wie Lena Urbaniak als Titelverteidiger angereist. Die Goldmedaille schnappte sich diesmal mit einem beherzten Antritt 500 Meter vor Schluss der Pole Krystian Zalewski, der mit einer Bestmarke von 8:08,76 Minuten auch der Favorit gewesen war. Er hielt in 8:35,88 Minuten knapp den Südafrikaner Rantso Alfred Mokopane (8:36,25 min) in Schach. Martin Grau verlor auf der letzten Runde den Anschluss und kam nach 8:45,63 Minuten ins Ziel.

Fabienne Amrhein zufriedene Sechste

Für Fabienne Amrhein (MTG Mannheim/Uni Heidelberg) fiel morgens um 7:00 Uhr der Startschuss für den Halbmarathon. Schon da erwarteten sie schwüle 30 Grad, in denen Topzeiten außer Reichweite waren. Bis etwa zur Hälfte des Rennens hielt sie Anschluss zur Spitze, dann musste sie abreißen lassen. „Zu diesem Zeitpunkt lag ich auf dem siebten Platz und das Laufen in der Hitze fiel mir immer schwerer. Kurz vor Schluss konnte ich dann aber noch an einer Athletin vorbeiziehen, und ich bin mit meinem sechsten Platz wirklich sehr zufrieden“, zog sie anschließend auf <link https: www.facebook.com amrhein.fabienne _blank link zur facebook-seite von fabienne>Facebook Bilanz. Ihre Zeit: 1:17:10 Stunden.

Im 800-Meter-Halbfinale von Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe/KIT Karlsruhe) öffnete zur Mitte des Rennens der Himmel ein weiteres Mal am Sonntag seine Schleusen. In strömendem Regen kämpfte der Mittelstreckler auf den letzten 100 Metern vergeblich um Anschluss an die Top Zwei, die direkt ins Finale einzogen. Kessler wurde schließlich in 1:50,13 Minuten Siebter des Rennens.

In der Weitsprung-Qualifikation ging für den Deutschen Meister Julian Howard (LG Region Karlsruhe/KIT Karlsruhe) kein gültiger Versuch in die Ergebnislisten ein. So muss er am Montag zusehen, wenn die Konkurrenz um die Medaillen kämpft – angeführt vom Tschechen Radek Juska, der in der Quali mit 8,31 Metern Landesrekord sprang.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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