Hartes Los - Tyson Gay scheitert im Halbfinale
Das Halbfinale über 100 Meter bei den Olympischen Spielen in Peking (China) brachte am Samstagabend eine Überraschung. Tyson Gay (USA), der Dreifach-Weltmeister, wurde im zweiten Lauf in 10,05 Sekunden nur Fünfter und schaffte damit nicht den Einzug ins zweieinhalb Stunden später anstehende Finale.
Schon nach dem Vorlauf und Viertelfinale konnte man vermuten, dass er nicht in bester Form angereist war. Die bei den US-Trials erlittene Muskelverletzung hatte ihm eine mehrwöchentliche Wettkampfpause gebracht und das stellte sich nun als Nachteil heraus.„Als ich im Ziel hochgeschaut habe, wusste ich, dass es nicht gereicht hatte“, sagte der 26-Jährige. „Vielleicht hätte ich viel mehr Rennen gebraucht, aber ich habe keine Entschuldigungen. Ich hab’s einfach nicht gepackt.“
Fit für die Staffel?
Jetzt muss wohl erst einmal seine Familie, die mit in Peking ist, herhalten, um ihn wieder aufzubauen. „Ich habe mein Bestes gegeben“, tröstete er sich zunächst selbst. „Man muss zweimal in Form sein: Für die Trials und dann für Olympia. Ich habe das versucht. Aber die Verletzung hat mich um drei, vier Wochen zurückgeworfen.“ Jetzt sei er aber wieder fit. Deshalb sagt Tyson Gay auch: „Ich will in der Staffel laufen.“
Keine Mühe hatte in seinen Halbfinale dagegen Asafa Powell (Jamaika), der in 9,91 Sekunden vor Richard Thompson (Trinidad & Tobago; 9,93 sec) und Martina Churandy (Niederländische Antillen; 9,94 sec) gewann. Als Vierter sicherte sich der US-Amerikaner Darvis Patton in 10,03 Sekunden den Finalplatz, und verdrängte damit den vorher so hoch eingeschätzten Tyson Gay.
Usain Bolt ohne Mühe
Keine Mühe hatte dagegen im ersten Halbfinallauf Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika). Nach einem für seine Verhältnisse annehmbaren Start drehte der 1,96-Meter-Mann auf, lag bei 50 Metern klar vor der Konkurrenz und trudelte später aus. Aber, trotz angezogener Hand- bzw. eher Fußbremse lief er 9,85 Sekunden. So, wie er auftrat, ist er der Favorit für die Goldmedaille. Mit Weltrekordalarm!
Es wird für seinen Landsmann Asafa Powell sehr schwer werden, Usain Bolt das Gold streitig zu machen. Mit Walter Dix (USA; 9,95 sec) und Marc Burns (Trinidad & Tobago; 9,97 sec) kamen noch zwei weitere Läufer unter zehn Sekunden und damit auch ins Finale. Mit Michael Frater schaffte es in 10,01 Sekunden noch ein weiterer Jamaikaner ins Finale.
Das Trio der Giganten, wie man vorher über Usain Bolt, Asafa Powell und Tyson Gay schrieb, ist also gesprengt. Nur zwei blieben übrig, und Usain Bolt hat die Hand ganz dicht an der Goldmedaille.
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