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Harting schwitzt in Kienbaum für Titel und Rekord

Zwei Ziele hat sich Robert Harting in diesem Jahr schon erfüllt: Die von ihm initiierte Sportlotterie startet im September, seine Bachelor-Prüfung absolvierte der Berliner im Frühjahr. Nun soll als Krönung der Saison der zweite EM-Titel folgen - nebenbei soll ein Rekord fallen.
dpa / sim

Den vierten Stern trägt Robert Harting schon auf seinem Trikot. Bei der Europameisterschaft in Zürich soll am 13. August nun der nächste große Titel folgen. Neben den Sternen für vier globale Titel - Olympiasieg 2012 und dreimal WM-Gold - ziert die neue Kollektion des Diskuswurf-Riesen auch die Nummer 70.

"Natürlich sind die 70 Meter immer mein Ziel, aber ich denke, in diesem Jahr wird es so weit vielleicht nicht mehr gehen", bekannte der 2,01-Meter-Riese am Donnerstag im Trainingslager Kienbaum. Sein Engagement für die Einführung der Deutschen Sportlotterie und die Bachelor-Prüfungen Ende Mai haben ihn in diesem Jahr von noch intensiverem Training abgehalten.

Dennoch macht der Berliner keinen Hehl daraus, dass er seine seit vier Jahren anhaltende Siegesserie bei großen Titelkämpfen natürlich ausbauen möchte. "Ich will unbedingt einen neuen EM-Rekord aufstellen", nannte er sein Ziel für Zürich (Schweiz). Dafür schindet sich bei Temperaturen bis zu 30 Grad täglich im Kraftraum oder auf der Wurfanlage im größten deutschen Trainingszentrum am östlichen Stadtrand von Berlin.

Jagd nach dem Rekord von Malachowski

Der Pole Piotr Malachowski hatte 2010 in Barcelona (Spanien) mit 68,87 Metern die bisherige Bestmarke bei europäischen Titelkämpfen fixiert und Harting die letzte Niederlage bei einem internationalen Championat beigebracht. "Die Marke muss nun fallen", meinte der deutsche Seriensieger, der die Fotografen und Kameraleute nach jedem Sieg in Aufregung versetzt, wenn er euphorisch sein Trikot vor der Brust zerreißt. "Bei einigen Frauen scheint das gut anzukommen", meinte Harting schmunzelnd und verweist auf Interview-Nachfragen einiger Frauen-Magazine.

Im Training hat Harting an der Seite seines neuen Trainers Torsten Schmidt einiges verändert. "Wir sind variabler geworden, gestalten das Training flexibler", meinte Schmidt, der im Herbst des Vorjahres die Verantwortung als Coach übernahm. "Wir sprechen die gleiche Sprache", ergänzte der Olympiasieger, auch wenn der eher zurückhaltende Trainer ganz anders auftritt als der meist sehr emotional reagierende Harting. "Zum Anschreien bin ich überhaupt nicht der Typ", unterstrich Schmidt. Meinungsverschiedenheiten werden eher ruhig und sachlich ausgetauscht. Wenn das Harting mal nicht passt, "unterhalte ich mich eben mit der Wand", gestand er.

2004 hatte ihm Schmidt als Rivale im Ring noch das Olympia-Ticket für Athen (Griechenland) weggeschnappt. Bis zum Vorjahr arbeitete er als Nachwuchscoach in Neubrandenburg. "Der Hochleistungssport ist ein ekliges Geschäft, jeden Tag muss man weiterkommen", bekannte Harting und lobt den neuen Coach als idealen Partner dafür.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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