| EM 2018 Berlin

Heike Drechlser will bei Heim-EM als Kampfrichterin dabei sein

Die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler will bei der Heim-EM 2018 in Berlin hautnah dabei sein. Die 52-Jährige strebt eine Teilnahme als Kampfrichterin beim Weitsprung an.
SID/pr

Das Geschenk für Heike Drechsler passte genau: eine Harke. Denn ab April will die zweimalige Olympiasiegerin an die Weitsprung-Grube zurückkehren – als Kampfrichterin. Das Ziel: die Heim-EM 2018 in Berlin. Nur an eins hatten die EM-Organisatoren bei ihrem Präsent für Drechsler nicht gedacht: "Ich bin mit der U-Bahn gekommen", sagte die 52-Jährige mit einem Lachen.

"Ich möchte 2018 nicht nur dabei sein, sondern auch ein bisschen meine Erfahrung weitergeben. Wenn man die Leichtathletik liebt, möchte man auch wieder was zurückgeben", erklärte die 52-Jährige bei der Premiere des EM-Imagefilms "Urban Records" im Berliner Zoo Palast die Gründe für ihre neue Aufgabe.

Kampfrichter-Lehrgang startet im April

Als reine Promotion-Aktion will die ehemalige Weltklasse-Athletin ihren Einsatz aber nicht verstanden wissen. "Ich will daraus keinen Promi-Gag machen, sondern das ernsthaft betreiben", sagte sie der "Bild". Im April soll der Kampfrichter-Lehrgang losgehen, dafür nimmt sie extra Urlaub von ihrer Arbeit bei der Krankenkasse Barmer, die als Partner des DLV auch in der Leichtathletik engagiert ist.

"Der VIP-Bereich ist zwar auch schön, aber wir brauchen mehr Leute an der Basis, die was von Leichtathletik verstehen. Wer nach der Karriere die Möglichkeit hat, sollte was tun", sagte sie: "Ich finde die Stadion-Atmosphäre toll. Die genießt man ja auch als Kampfrichter. Man ist hautnah dabei. Das wollte ich wieder erleben."

Heike Drechsler bei der Heim-EM an der Weitsprung-Grube? Es wäre ein ungewöhnliches Bild. Noch immer hält die zweimalige Weltmeisterin mit 7,48 Metern aus dem Jahr 1988 den deutschen Rekord.

Große Hoffnungen in Heim-EM

Zuletzt machte Heike Drechsler im Februar und März 2016 mit ihrer Teilnahme an der Vox-Show "Ewige Helden" auf sich aufmerksam. Dort treten ehemalige Leistungssportler in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an, geben allerdings auch Einblicke in Karriere und Privatleben. Nun könnte mit ihrer Kampfrichter-Tätigkeit ein neues Kapitel hinzukommen.

In die EM im kommenden Jahr setzt sie große Hoffnungen. "Die Europameisterschaft hat etwas Besonderes, weil sie einfach in Deutschland stattfindet. Ich habe 1986 in Stuttgart die Europameisterschaft erlebt, es war gigantisch", sagte sie: "Wir hatten ein volles Stadion, es war eine schöne Atmosphäre. Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, so eine Europameisterschaft wieder nach Deutschland zu bekommen."

Auch die durchaus glamouröse Filmpremiere im Zoo Palast fand ihre Zustimmung: "Wir Leichtathleten waren in der Vergangenheit viel zu konservativ", sagte die Olympiasiegerin von 1992 und 2000 dem rbb: "Es ist mal eine ganz andere Art, Leichtathletik rüberzubringen. Ein bisschen Spektakel gehört heutzutage dazu."

Quelle: Sport-Informationsdienst (SID)

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