Heike Drechsler und Sofia Schulte zittern sich ins Finale
Das Wetter und die Leistungsdichte waren daran schuld, dass die Weitsprung-Qualifikation für Heike Drechsler (6,41 m) und Sofia Schulte (6,42 m) zur Zitterpartie wurde. Als Achte beziehungsweise Siebte schafften sie den Sprung unter die zwölf Endkampfteilnehmerinnen. Bianca Kappler fehlten dagegen elf Zentimeter zum großen Glück.
Heike Drechsler ist nicht nur bei Sonnenschein vorne dabei (Foto: Kiefner)
Die Stimmen der Deutschen nach der Weitsprung-Quali:Heike Drechsler
"Bei so einem Wetter ist es für eine technische Disziplin sehr schwer. Es war für mich wichtig, gesund aus dem Wettkampf zu kommen. Es war gut, dass es im ersten Versuch gleich geklappt hat. Im letzten wollte ich zuviel."
Sofia Schulte
"Mein Ziel war es, ins Finale zu kommen. Jetzt hoffe ich, dass morgen die Sonne scheint, denn heute bei dem Regen war es schon gefährlich."
Bianca Kappler
"Ich bin ein bisschen enttäuscht. Es war nicht mein Wetter. Es wäre nämlich nicht so schwer gewesen, ins Finale zu kommen. Aber es hat nicht sollen sein, so nehme ich von meinem ersten internationalen Auftritt wichtige Erfahrungen mit nach Hause."
Sehnsüchtige Blicke
Immer wieder richtete Heike Drechsler ihren Blick sehnsüchtig gen Himmel. Doch ihr Flehen wurde nicht erhört und so musste die zweifache Europameisterin (1990 und 1998) ebenso wie ihre 23 Konkurrentinnen um die zwölf Finalplätze den Dauerregen vom ersten bis zum letzten Versuch ertragen. Das Schmuddelwetter aus ihrer britischen Heimat scheinbar gewöhnt, war die Einzige, die die geforderte Quali-Weite erbringen konnte. Jade Johnson konnte ihre schlammbespritzten Spikes bereits nach dem ersten Versuch wieder einpacken und sich guten Gewissens wieder in die warmen Katakomben zurückziehen.
Heike Drechsler und Sofia Schulte mussten dagegen alle drei Versuche ausreizen. Da aber auch die Gegnerinnen unter den widrigen Bedingungen litten, reichten dem deutschen Duo durchschnittliche Leistungen. Zumal die große Favoritin Tatjana Kotowa, mit 7,42 Meter führt sie überlegen die Weltjahresbestenliste an, mit 6,50 Metern auch nicht viel weiter sprang.
Die 24jährige Bianca Kappler dagegen verpasste mit der Finalteilnahme auch ihr großes Ziel. „Die Tagesform entscheidet“, prognostizierte die hübsche Hamburgerin noch am Sonntag in Erding und behielt damit leider recht. Doch Bianca Kappler befand sich durchaus in bester Gesellschaft: Niurka Montalvo, die Weltmeisterin von Sevilla 1999, verzeichnete drei ungültige Versuche, die Vizeweltmeisterin von Athen 1997, Nicki Xanthou, musste nach enttäuschenden 6,12 Meter ebenfalls die Segel streichen.