Herausragende Leistungen in Monaco
Die Elite ist bereit für die Weltmeisterschaften in Moskau (Russland; 10. bis 18. August). Im ersten Diamond-League-Meeting nach dem Dopingskandal um Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) zeigten sich die Athleten in Monaco in Top-Form. Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich) stahl mit 5,96 Metern mal wieder der gesamten Konkurrenz die Show, Amantle Monthso lief über die Stadionrunde in 49,33 Sekunden einen neuen Landesrekord für Botswana und Langstreckler Mo Farah (Großbritannien) stellte gar über 1.500 Meter einen neuen Europarekord auf und war mit 3:28,81 Minuten nicht der schnellste 1.500-Meter-Läufer des Abends.
Monaco sah das bislang mit Abstand schnellste 1.500-Meter-Rennen des Jahres. Der Olympiasieger des Jahres 2008 Asbel Kiprop (Kenia), wiederholte seinen Sieg aus dem Vorjahr und gewann in herausragenden 3:27,72 Minuten. Doppelolympiasieger Mo Farah, allerdings über 5.000 und 10.000 Meter, ist auch über die kürzeren Mittelstrecken extrem schnell. Der Brite lief als Zweite in 3:28,81 Minuten einen neuen Europarekord.„Heute war’s leider nix“, postete Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) auf seiner Facebook-Seite. Böiger Wind habe das Springen schwierig gemacht. Der Olympia-Dritte im Stabhochsprung leistete sich einen Salto Nullo bei seiner Einstiegshöhe von 5,60 Metern. Besser machte es der Deutsche Meister Björn Otto (ASV Köln), der mit 5,70 Meter Dritter wurde. Überflieger des Abends war einmal mehr der Olympiasieger Renaud Lavillenie, der die Weltbestleistung auf 5,96 Meter schraubte.
Die Weltmeisterin ist zurück. Amantle Monthso aus Botswana glänzte über die Stadionrunde in Weltjahres-Bestzeit von 49,33 Sekunden. So schnell ist die 30-Jährige noch nie zuvor gelaufen. Hinter ihr steigerte sich die Jamaikanerin Stephanie McPherson auf 49,92 Sekunden, auch die Dritte, Staffel-Olympiasiegerin Francena McCorory (USA) lief in 49,96 Sekunden erstmals unter der 50-Sekunden-Marke.
Okagbare erneut über 7 Meter
Schnell waren auch die 800 Meter. Duane Solomon (USA), Vierter der Olympischen Spiele, bestätigte seine derzeitige Spitzenform. Der 28-Jährige, der aktuell auf Platz eins der Weltbestenliste liegt, siegte auch in Monaco in starken 1:43,72 Minuten. Hinter ihm lief U23-Europameister Pierre-Ambroise Bosse aus Frankreich zu einer neuen Bestzeit in 1:43,76 Minuten und bringt sich mehr und mehr als Medaillen-Kandidat für die WM in Moskau ins Gespräch.
Mit klasse Sprüngen unterhielten Blessing Okagbare (Nigeria) und Universiade-Siegerin Darya Klishina (Russland) das Publikum. Okagbare, die in diesem Jahr schon in Doha bei allerdings zu viel Wind 7,14 Meter gesprungen war, knackte direkt im zweiten Sprung die 7-Meter-Marke und siegte mit Bestleistung von 7,04 Metern vor Klishina, die 6,98 Meter sprang.
Platz sechs für Nadine Müller
Direkt nach dem Trainingslager in Kienbaum startete die Deutsche Meisterin im Diskuswurf Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) in Monaco. Anders als bei der DM in Ulm, wo sie sich mit 64,17 Metern eindrucksvoll an der nationalen Spitze zurück meldete, kam sie bei ihrem Diamond-League-Start nicht über 60,51 Meter hinaus. Einen besseren Eindruck hinterließ Olympiasiegerin Sandra Perkovic. Der Gesamtsieg in der Diamond League ist der Kroatin ohnehin schon nicht mehr zu nehmen.
Schnell unterwegs waren die US-Amerikanerinnen auch in der Staffel. 41,75 Sekunden – schneller war noch keine Staffel in diesem Jahr. In der Besetzung Carmelita Jeter, Allyson Felix, Octavious Freeman und English Gardener stellte das Team auch einen neuen Diamond-League-Rekord auf. „Es war mein erster Lauf mit dieser Mannschaft“, twitterte Staffel-Olympiasiegerin Carmelita Jeter nach dem Rennen. „Ich freue mich auf Moskau.“
Gatlin war der Schnellste
Angeführt von Justin Gatlin waren auch die US-Staffel-Boys nicht zu stoppen. Die US-Amerikaner liefen 37,58 Sekunden über 4x100 Meter. Gatlin war auch der Schnellste im 100-Meter-Einzelrennen. Der Olympia-Dritte siegte in 9,94 Sekunden vor Dentarius Locke (USA; 9,96 sec) und Jimmy Vicaut (Frankreich, 9,99 sec).
In WM-Form ist nach überstandener Verletzung auch Speerwurf-Europameister Vitezslav Vesely. Der Tscheche warf den Speer auf 87,68 Meter und damit acht Zentimeter als der bislang in der Weltbestenliste Führende Tero Pitkämäki (Finnland), der verletzt fehlte. Danach verzichtete Vitezslav Vesely auf weitere Würfe.
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