| Senioren-Leichtathlet 2017

Herbert E. Müller: Mit 88 Jahren noch täglich in Bewegung

Der siebenfache Senioren-Europameister von Aahrus (Dänemark), Herbert E. Müller, wurde in einer Online-Abstimmung zu Deutschlands "Senioren-Leichtathlet des Jahres" 2017 gewählt. Der 88-Jährige betrachtet es als Geschenk in seinem Alter noch Leichtathletik betreiben zu können – vom kurzen Sprint bis zum Langstreckenlauf.
Jörg Reckemeier

„Ich betrachte es als ein großes Geschenk, die Leichtathletik mit Freude betreiben zu können, wie ich es immer noch tue. Und solange die Gesundheit mitmacht, will ich auch noch dabei bleiben“, sagt Herbert E. Müller, der dem Jahrgang 1929 angehört. Mit der Leichtathletik angefangen hat der 88-Jährige relativ spät, denn „wir hatten damals andere Probleme, als an Leistungssport zu denken“, blickt er zurück.

Später, während seines Studiums in Aachen, begann Herbert E. Müller dann aber sich leichtathletisch zu betätigen. Zwar mit relativ geringem Trainingsumfang, aber das sollte sich schon bald ändern. „Als ich als Werksstudent in Ludwigshafen landete, habe ich mich schon nach kurzer Zeit dem Leichtathletik-Verein Phönix Ludwigshafen angeschlossen. Mitte der 50er Jahre bin ich dann für diesen Club mehrfach beim Endkampf um die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften gestartet.“

Lange Pause mit der Leichtathletik bis zur späten Wiederentdeckung

Für den Ingenieur der Nachrichtentechnik war jedoch nach dem Abschluss des Studiums auch lange Schluss mit der Leichtathletik, ehe er als Endfünfziger von einem Trainer der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen „wiederentdeckt“ wurde und mit strukturiertem Training begann. Erfolge stellten sich für den Sportler, der sich sowohl in den Sprint-Wettbewerben als auch im Mittel- und Langstreckenlauf zu Hause fühlt, schnell ein.

Besonders gern startet Herbert E. Müller in Staffel-Wettbewerben und nach seinem bevorzugten Lauf-Wettbewerb gefragt, meint er schmunzelnd: „Das ist verschieden, meine Lieblingsdisziplin ist immer die, auf der ich stärker bin, als meine Gegner.“

Vielseitige Bewegung steht auf dem Trainingsplan

Sein Training gestaltet Herbert E. Müller möglichst vielseitig. Zwei oder dreimal wöchentlich wird auf der Kunststoffbahn trainiert, aber er beschränkt seine Trainingseinheiten nicht nur auf das Laufen. „Ich versuche auf jeden Fall, mich täglich zu bewegen, so gehören auch das Walken, Schwimmen und Gymnastik zum Wochenprogramm.“

Nach vielen Rekorden und Meistertiteln auf nationaler und internationaler Ebene war Herbert E. Müller auch im Jahr 2017 mit Meistertiteln und vorderen Platzierungen erfolgreich. Mit sieben Goldmedaillen (100, 200, 400, 800, 4x100, 4x400 Meter, Cross) und einer Silbermedaille beschloss er bei den Senioren-Europameisterschaften in Aarhus (Dänemark) die Wettkampfsaison 2017.

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