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Hildebrand, Heinle, Gierisch & Co. – Meisterschaften stark besetzt

Die Verbände Süddeutschlands und Westdeutschlands sowie der Sächsische Leichtathletik-Verband suchen am kommenden Wochenende (30./31. Januar) ihre Meister. Zahlreiche Topathleten stehen dabei vor dem Einstieg in die Wettkampf-Saison.
Silke Morrissey

Für Hürdensprinterin Nadine Hildebrand steht bei den Süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen nicht nur die Saison-Premiere auf dem Programm. Die fünfmalige Deutsche Meisterin absolviert bei ihrem Heimspiel im Glaspalast ihr Comeback nach fast 16 Monaten Wettkampf-Pause. Rund zwölf Monate nach einer Knie-Operation steht sie sowohl über 60 Meter als auch 60 Meter Hürden in der Meldeliste.

„Ich denke schon, dass es auf einen Start auf beiden Strecken hinauslaufen wird“, sagt die Sindelfingerin, die sich über die 60 Meter am Samstag an ihre Spezialdisziplin am Sonntag herantasten will. „Ich habe keine Schmerzen mehr im Knie und kann alles machen“, erklärt sie die positive Ausgangslage – jetzt gilt es, über Wettkämpfe wieder Routine aufzubauen und Selbstvertrauen zu tanken.

Fabian Heinle vor Saisonstart optimistisch

Im Weitsprung steigt der Deutsche Meister Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) – mit neuer Bestleistung von 8,25 Metern einer der Überflieger der vergangenen Saison – in das Wettkampf-Jahr ein. „Ich will einfach gut reinkommen und schauen, dass die Technik klappt“, sagt der 21-Jährige, der sich körperlich fit fühlt, „der Rest kommt von ganz alleine.“ Ob es zum Sieg reicht? Das wird auch an Julian Howard (LG Region Karlsruhe) liegen. Der Deutsche Hallenmeister von 2014 hat schon am vergangenen Wochenende mit 7,83 Metern die erste Marke gesetzt.

Die Deutsche Vizemeisterin über 400 Meter Laura Müller (LC Rehlingen) will über 60 und 200 Meter vorne mitmischen. Im Hochsprung der Männer ist der Deutsche Meister David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) der Gejagte, im Hochsprung der Frauen die WM-Sechste Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) sicher eine Klasse für sich. Im Kugelstoßen unternimmt Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) den nächsten Angriff auf die 20-Meter-Marke.

Über 1.500 Meter dürfte in der Form des Vorjahres Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) vorneweg laufen und vielleicht auch Langstrecken-Spezialistin Alina Reh (SSV Ulm 1846) zu einer schnellen Zeit ziehen. Über 3.000 Meter präsentieren sich erstmals in diesem Jahr die Sujew-Zwillinge Diana und Elina (LG Eintracht Frankfurt). Im Männerfeld über 3.000 Meter ist Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) favorisiert. Er hat im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Kristin Gierisch von Kienbaum nach Chemnitz

Dreispringerin Kristin Gierisch steckt in den letzten Wochen ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei. Die WM-Achte vom LAC Erdgas Chemnitz hat daher in den vergangenen Wochen viel im Bundesleistungszentrum in Kienbaum trainiert. Von dort geht es am Wochenende wieder zurück nach Chemnitz: Dort stehen die Landesmeisterschaften Sachsens und zugleich ihr Saison-Einstieg auf dem Programm.

„Irgendwann muss man ja mal anfangen“, sagt ihr Trainer Harry Marusch, der seinen Schützling zuletzt nur aus der Ferne coachen konnte und dementsprechend gespannt ist auf den ersten Wettkampf von Kristin Gierisch. Das Heimspiel ist für sie eine willkommene Standort-Bestimmung vor dem Hallenmeeting in Düsseldorf (3. Februar). Auch ihr Vereinskollege Max Hess, U20-Vize-Weltmeister von 2014, steht in den Meldelisten. Er hat sich schon in starker Verfassung präsentiert, aufgrund leichter Fußbeschwerden soll aber kurzfristig über einen Start entschieden werden.

Klein aber fein ist das Feld über 60 Meter Hürden der Männer mit den Leipzigern Erik Balnuweit, Alexander John und Maximilian Bayer. Über 60 Meter flach stehen Bastian Heber (LV 90 Erzgebirge), Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) und Martin Keller (LG Mittweida) im Fokus. Über 60 und 200 Meter hat Sprinthoffnung Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) gemeldet, die 2015 drei Goldmedaillen von der U23-EM mitbrachte.

Lena Malkus gegen Alexandra Wester

Kompakt an nur einem Tag richtet der Westdeutsche Verband seine Hallen-Titelkämpfe aus. Für die Wettbewerbe am Sonntag in Leverkusen haben sich in vielen Disziplinen starke Athleten angekündigt. Mit Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist auch ein Mitglied der WM-Staffel von Peking (China) dabei. Das Sprint-Double der Frauen könnte die Neu-Düsseldorferin Inna Weit in Angriff nehmen. Gefordert wird sie von ihrer ehemaligen Vereinskollegin Chantal Butzek (LC Paderborn), die in 7,35 Sekunden die bisher schnellste Zeit der Hallensaison hingelegt hat.

Der Leverkusener Mateusz Przybylko wird nach seinen 2,23 Metern vom Mittwoch in Köln sicher den nächsten Angriff auf die 2,30-Meter-Marke starten wollen. Der WM- und Olympia-Teilnehmer Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) führt das Feld im Weitsprung an. Die Wattenscheiderinnen Pamela Dutkiewicz und Monika Zapalska kämpfen um den Sieg über die Hürden, Lena Malkus (SC Preußen Münster) und Alexandra Wester (ASV Köln) sind im Kampf um den Sieg im Weitsprung favorisiert.

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