Hildebrand und Jungfleisch mit Norm für Sopot
Der zweite Tag der baden-württembergischen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe hat mit einem Paukenschlag begonnen: Im Vorlauf über 60 Meter Hürden stürmte Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) am Sonntag in 8,00 Sekunden zur Norm für die Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März). Im Hochsprung floppte Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) über 1,94 Meter und sicherte sich damit ebenfalls das Ticket nach Sopot.
Nadine Hildebrand lief bereits im Vorlauf starke 8,05 Sekunden und damit exakt die vom DLV geforderte Hallen-WM-Norm. Im Endlauf steigerte sie sich auf 8,00 Sekunden und stellte somit ihre persönliche Bestzeit ein. „Ich bin natürlich sehr zufrieden“, sagte Nadine Hildebrand nach dem Zieleinlauf. „Ich habe zwar gemerkt, dass heute etwas geht, aber von der Zeit bin ich dann doch etwas überrascht.“Bereits am Vortag hatte sie ihre gute Frühform mit einer Bestzeit über 60 Meter (7,39 sec) unter Beweis gestellt. „Ich habe gut trainiert, aber wusste trotzdem nicht so richtig wo ich stehe.“
Mit zwei Bestzeiten in zwei Rennen ist die Standortbestimmung erfolgreich gelungen. Durch die frühzeitige Normerfüllung kann die Sindelfingerin die nächsten Hallenrennen mit einer größeren Lockerheit angehen. Das Saisonziel, eine Zeit unter acht Sekunden, könnte sie bereits am kommenden Wochenende bei den Süddeutschen in Karlsruhe in die Tat umsetzen.
Gregor Traber nicht unzufrieden
Ganz zufrieden schien Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) beim Zieleinlauf über 60 Meter Hürden mit Blick auf die Anzeigetafel nicht. 7,76 Sekunden lief er im Finale und war damit eine Hundertstelsekunde langsamer als im Vorlauf (7,75 sec). Gerne hätte er sich im zweiten Lauf noch einmal gesteigert. „Im ersten Lauf war der Start schlecht und das Ende gut, im Zweiten war es umgekehrt“, resümierte er seine beiden ersten Läufe der Saison.
Mit seiner Leistung war er aber dennoch zufrieden. Die Läufe und das Training stimmen ihn optimistisch. „Mein Ziel in den nächsten Wettkämpfen ist es, schnell zu laufen. Wegen der WM-Norm mache ich mir absolut keinen Druck. Ich weiß, dass ich die drauf habe, wenn alles passt.“ Statt auf Sopot liegt der Fokus ohnehin erst einmal auf den bevorstehenden Klausuren und der Hallen-DM.
WM-Norm im ersten Anlauf
Ein Saisonauftakt nach Maß gelang Marie-Laurence Jungfleisch. Gleich im ersten Versuch knackte sie die Hallen-WM-Norm von 1,94 Meter und war von sich selbst überrascht. „Ich wusste schon, dass ich gut darauf bin. Das hat sich schon im Training gezeigt. Dass ich jedoch zum Auftakt so hoch springen würde, hatte ich nicht erwartet.
Dabei meisterte sie, bis auf einen Fehlversuch bei 1,92 Meter, alle Höhen bereits im ersten Versuch und zeigte eine souveräne Vorstellung. Beim Sprung über die WM-Norm-Höhe waren sogar noch einige Zentimeter Luft zur Latte, die Raum zum Träumen ließen. Doch davon will sich Marie-Laurence Jungfleisch nicht zu einer Prognose verleiten lassen. „Ich will einfach gut und hoch springen, nehme mir aber keine konkrete Marke vor.“
Das sie nun wohl zur WM fahren kann, ist ein Highlight in einer Saison, die primär auf den Hallen-DM-Titel ausgerichtet ist. „Mit der WM hatte ich bis heute eigentlich überhaupt nicht geplant.“ Nun muss sie sich doch den ein oder anderen Gedanken über die Welttitelkämpfe machen. „Naja, ich werde mich jetzt schon mal ein bisschen informieren müssen, wer da so springt“, antwortete sie schmunzelnd auf die Frage, was sie in Sopot erwarte.
Isabella Marten beste U20-Springerin
Einen guten Wettkampf zeigte Isabella Marten (SV Stuttgarter Kickers) im Dreisprung der U20. Mit 12,80 Metern im vierten Versuch gelang ihr der weiteste Satz der Konkurrenz. Doch nicht nur die Siegesweite war eine Demonstration, sondern auch die Konstanz der Stuttgarterin. Mit jedem ihrer sechs Versuche hätte sie die Goldmedaille gewonnen. Rang zwei ging an Anna-Lena Pohl (VfL Pfullingen; 12,04 m).
Wenig später holte Isabella Marten dann im Hochsprung den zweiten Sieg des Tages. Bei 1,60 Meter eingestiegen, arbeitete sie sich hoch bis auf 1,75 Meter und ließ der Konkurrenz keine Chance.
Tempo statt Taktik
Statt sich auf ein taktisches Rennen einzulassen, setzten die 800-Meter-Läufer auf ein flottes Tempo. Patrick Oehler (VfL Sindelfingen; 1:51,27 min) führte das Feld mit kleinem Vorsprung auf die letzte Runde. Doch Sebastian Karl (TV Lahr) hatte die besseren Reserven und schob sich auf der Zielgerade mit einem starkem Finish am Sindelfinger vorbei. Die Siegerzeit für Sebastian Karl: 1:51,02 Minuten.
In 21,74 Sekunden sicherte sich Dennis Schwarze (VfB Stuttgart 1893) den Titel über 200 Meter. Auf den Plätzen zwei und drei blieben Yannick Hoecker (MTG Mannheim; 21,82 sec ) und Raphael Müller (VfB Stuttgart; 21,83 sec) ebenfalls unter 22 Sekunden. Eine gute Vorstellung über die Hallenrunde boten auch Tamara Seer (VfL Sindelfingen; 24,34 sec) und Nadine Gonska (MTG Mannheim; 24,41 sec).
Tag 1: Verena Sailer kratzt an Hallen-WM-Norm
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