Hindernisläufer packen in Monaco noch mal drauf
Weltmeister Saif Saaeed Shaheen (Katar) sorgte zum Ende des zweitägigen "World Athletics Final" in Monaco für den Höhepunkt der Veranstaltung. Lange ließ er über 3.000 Meter Hindernis seinen früheren kenianischen Landsmann Paul Koech vorne das hohe Tempo machen. Auf der Zielgerade zog er aber vorbei und holte sich damit die neue Weltjahresbestmarke von 7:57,38 Minuten, die erste Zeit des Jahres unter acht Minuten. Das beste deutsche Ergebnis lieferte am Sonntag Boris Henry ab.
Saif Saaeed Shaheen war auch in Monaco nicht zu überlisten (Foto: Kiefner)
Der Speerwerfer war ohnehin als aussichtsreicher DLV-Starter in Monaco einmarschiert. Für den WM-Dritten reichte es am Ende auch im Fürstentum zum dritten Platz mit einer Weite von 81,00 Metern. Deutlich weiter warfen der russische Weltmeister Sergej Makarov (85,66 m) und der tschechische Weltrekordhalter Jan Zelezny, der noch einmal seine Kräfte sammelte und 84,33 Meter erzielte. Über respektable Preisgelder für die Plätze sechs und sieben durften sich mit Peter Blank (77,39 m) und Christian Nicolay (77,02 m) zwei weitere Deutsche freuen. Yvonne Buschbaum ohne gültigen Sprung
Im Gegensatz zu ihrem Kollegen Tim Lobinger, der am Samstag gewonnen hatte, vermochten die deutschen Stabhochspringerinnen beim Saisonabschluss keine Akzente mehr zu setzen. Die Stuttgarterin Yvonne Buschbaum, in den letzten Wochen von Achillessehnenproblemen geplagt, scheiterte an ihrer Anfangshöhe von 4,25 Metern und auch die Vize-Weltmeisterin Annika Becker kam mit 4,40 Metern als Sechste nicht so recht in Tritt. Am Ende stand ein russischer Doppelsieg von Tatjana Polnova (4,68 m), die bei der WM fehlte, und Weltmeisterin Svetlana Feofanova (4,60 m) zu Buche.
Maria Mutola, die Golden-League-Jackpot-Gewinnerin aus Mozambique, setzte in Monaco ihre Erfolgsserie fort. Sie führte über 800 Meter auf der Zielgerade in 1:59,59 Minuten den ungefährdeten Sieg herbei. Die gesundheitlich angeschlagene Deutsche Claudia Gesell hielt bis 200 Meter vor dem Ende Kontakt zur Gruppe, musste dann aber den schwindenden Kräften Tribut zollen. So blieb ihr nur Platz acht in 2:03,66 Minuten.
Die Neubrandenburger Ex-Weltmeisterin Franka Dietzsch kam im Diskuswerfen mit 61,88 Metern auf Platz sechs. Den Sieg machten etwas überraschend die Tschechin Vera Pospisilova (65,42 m) und US-Girl Aretha Hill (65,10 m) unter sich aus.
Gail Devers wieder flott
In einer bestechenden Form präsentierte sich die US-Hürdensprinterin Gail Devers zum Saisonausklang. In Paris hatte sie noch das WM-Finale verpasst, doch beim "World Athletics Final" stürmte sie zu 12,45 Sekunden, womit sie die Weltjahresbestzeit einstellte. Die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien fehlte wegen ihres Studiums, die Jamaikanerin Brigitte Foster lief mit einer Oberschenkelverletzung nur hinterher.
Zu den weiteren Höhepunkten der zweiten Halbzeit des "World Athletics Final" zählten auch die 400 Meter der Frauen mit der erwarteten Siegerin Ana Guevara (Mexiko; 49,34 sec), die 10,86 Sekunden von Chryste Gaines (USA) über 100 Meter und die spektakulären 7,05 Meter der Weitsprung-Weltmeisterin Eunice Barber (Frankreich), die damit nur um einen Zentimeter die Saisonbestmarke der Brasilianerin Maureen Higa Maggi verfehlte.
Ohne den erwarteten "Welt-Leichtathleten des Jahres" gingen hingegen die 1.500 Meter der Männer über die Bühne. Der ausgelaugte Hicham El Guerrouj (Marokko) war nur Zuschauer, als der Kenianer Paul Korir (3:40,09 min) zum gemächlichen Sieg lief.
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