Hitze bei Marathontest auf der Olympiastrecke
Windstille, Temperaturen um 28 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit machten heute den Teilnehmern des Athen-Marathons auf der klassischen Strecke von Marathon nach Athen zu schaffen und erschwerten rund neuneinhalb Monate vor Olympia den letzten Testlauf auf dem Kurs. In 2:16:59 Stunden siegte der favorisierte Zebedayo Bayo aus Tansania, verpasste aber den 34 Jahre alten Streckenrekord des Briten Bill Adcocks (2:11:07 h) deutlich. Bei den Frauen stand nach zwei Siegen der Leverkusenerin Sonja Oberem (2001 und 2002) dieses Mal die Niederländerin Nadja Wijenberg (2:43:18 h) auf dem obersten Treppchen. Oberem fehlte verletzungsbedingt.
Die Veranstaltung verzeichnete im vorolympischen Jahr eine Rekordbeteiligung von knapp 3300 Läuferinnen und Läufer. Die gesamte Strecke war von der Polizei abgesperrt worden. Sie führt vom antiken Marathon in das Panathinaikon-Stadion nach Athen und ist mit vielen Anstiegen gespickt. Auf ihr wird im nächsten Jahr auch der olympische Marathon.Trainingslauf mit 6000 Euro belohnt
Dass die jetzige Holländerin und frühere Russin Nadja Wijenberg (Mädchenname: Ilyina) die heutige Frauenwertung gewann, war eher zufällig. Eigentlich wollte die 39-Jährige, die im nächsten Jahr die Farben ihres Landes bei Olympia vertreten möchte, nur einen Trainingslauf über 32 Kilometer absolvieren. Doch exakt an dieser Marke zog sie an der Führenden Margaret Karie aus Kenia vorbei. "Ich habe mich gut gefühlt und deshalb entschieden, weiterzulaufen", so die WM-Achte des Jahres 1997. Das brachte ihr im Ziel 6000 Euro Preisgeld ein. Für die zweitplatzierte Griechin Georgia Apatzidou blieben noch 5000 Euro.
Nicht einen ganz so unerwarteten Ausgang wie das Frauenrennen nahm der Männerlauf. Zebedayo Bayo war schon vorher als heißer Favorit gehandelt worden. Doch die meiste Zeit des Rennens führte der Kenianer Stephen Rugut. Erst auf den letzten Kilometern wendete sich das Blatt zugunsten von Bayo. "Es war ein schwieriges Rennen, das härteste, was ich je gelaufen bin", sagte der Tansanier im Ziel. Rugut rettete sich in 2:17:06 Stunden auf den zweiten Platz.
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