Hochdotiertes Saisonfinale in Monaco
Rund drei Wochen nach den Olympischen Spielen in Athen und eine Woche nach dem Golden League-Schlusspunkt beim ISTAF in Berlin werden an diesem Wochenende (18./19. September) die internationalen Topathleten in Monacos Stade Louis II ein letztes Mal in dieser Saison aufeinander treffen.
Steffi Nerius gehört zu den sechs DLV-Athleten, die in Monaco mit dabei sind (Foto: Chai)
Der Weltverband IAAF hat mit dem World Athletics Final ein Event geschaffen, das bereits im letzten Jahr den Vorläufer, das bisherige Grand Prix-Finale, ersetzte, 33 Disziplinen umfasst und die Athleten - darunter jetzt 21 frischgebackene Olympiasieger und 53 weitere Olympia-Medaillengewinner - mit immens hohen Prämien lockt. Die Verteilung der Startplätze erfolgt anhand der gerade am Montag neu veröffentlichten Weltrangliste und einem Wild-Card-System, mit dem sich die Organisation einzelne Startplätze vorbehält.
Die Preisgelder erstrecken sich von 1.000 bis hin zu 30.000 US-Dollar. 30.000 Dollar gibt es für jeden Disziplin-Sieg, 20.000 für den Zweiten und immerhin 12.000 für den Dritten. Ein großer Zahltag mit ordentlich Urlaubsgeld steht damit für die Leichtathleten vor der Tür.
Wieder Weltrekord von Yelena Isinbayeva?
Für Weltrekorde hat die IAAF eine Prämie von 100.000 US-Dollar ausgelobt. Auf diese Prämie schielt vor allem die russische Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva, die in diesem Sommer die Bestmarke scheibchenweise schon fünfmal, zuletzt in Brüssel auf 4,92 Meter, gesteigert und im Training bereits die magischen fünf Meter übersprungen hat.
Aus dem deutschen Lager werden neben den Medaillengewinnern der Olympischen Spiele in Athen, Steffi Nerius (Speer) und Nadine Kleinert (Kugel), auch Tobias Unger (200m), Tim Lobinger (Stabhoch), Irina Mikitenko (3000m) und Franka Dietzsch (Diskus) an den Start gehen.
Lars Riedel (Diskus), Boris Henry (Speer) und Sabrina Mockenhaupt (3.000m/5.000m) haben ihre Olympiasaison schon beendet und deshalb auf den Startplatz, der ihnen zugestanden hätte, verzichtet. Am vorgezogenen World Athletics Final im Hammerwerfen nahmen aus dem Kreis der DLV-Athleten in Szomabathely bereits die Olympia-Vierte Betty Heidler und Ex-Weltmeister Karsten Kobs teil (wir berichteten).
Vierte Auszeichnung in Folge für Hicham El Guerrouj?
Die "World Athletics Gala" beschließt am Sonntagabend das fürstliche Leichtathletik-Wochenende. Prinz Albert von Monaco und IAAF-Präsident Lamine Diack laden die 280 Athleten, die zuvor am Start waren, und dazu viele Ehrengäste in das Grimaldi-Forum ein.
Ein Höhepunkt dieser Veranstaltung, bei der auch der Sänger Salif Keita auftritt, wird die Bekanntgabe der "Welt-Leichtathleten des Jahres", an deren Vorauswahl man auf der Website der IAAF sogar mitbestimmen konnte, sein. Die Doppel-Olympiasieger Hicham El Guerrouj (Marokko), der bereits zum vierten Mal in Folge den Preis gewinnen könnte, und Kelly Holmes (Großbritannien), die Golden-League-Jackpot-Gewinner Christian Olsson (Schweden) und Tonique Williams-Darling (Bahamas) sowie Yelena Isinbayeva (Russland) gelten dabei als die aussichtsreichsten Kandidaten.
Aus dem Stade Louis II wird die ARD zwischen 15:30 und 17:00 Uhr jeweils am Samstag und Sonntag live im deutschen Fernsehen berichten. Eurosport sendet am Samstag- und Sonntagabend Zusammenfassungen.
IAAF World Athletics Final 2004 – Preisgelder
1. Platz - 30.000 US-Dollar
2. Platz - 20.000 US-Dollar
3. Platz – 12.000 US-Dollar
4. Platz - 7.000 US-Dollar
5. Platz - 5.000 US-Dollar
6. Platz - 4.000 US-Dollar
7. Platz - 3.000 US-Dollar
8. Platz - 2.000 US-Dollar
9. bis 12. Platz - 1.000 US-Dollar
Weltrekord – 100.000 US-Dollar