Hochklassige Läuferfelder in New York
"Wenn Du laufen willst, dann kommst Du nach New York, sagte Meb Keflezighi (USA) im vergangenen Jahr als er nur zehn Wochen nach seinem Silber-Lauf bei Olympia in der us-amerikanischen Metropole wieder am Start stand. Und so zieht es auch am Sonntag (6. November) wieder eine ganze Reihe von Spitzenläufern in den "Big Apple".
Meb Keflezighi geht frisch an den Start (Foto: Usoc)
Das diesjährige Läuferfeld ist vielleicht das Beste, das es in New York je gab. Meb Keflezighi sehen die Organisatoren als Favoriten, obwohl er noch bei den Weltmeisterschaften in Helsinki über 10.000 Meter wegen einer Verletzung aufgeben musste. Aber diese ist gut verheilt. "Ich bin dieses Jahr viel frischer als letztes, vor allem weil ich noch keinen Marathon gelaufen bin", sagte der 30Jährige im Vorfeld des Laufes. "Wenn ich nicht hundert Prozent fit wäre, würde ich nicht laufen, denn New York verdient nur die besten Läufer."Ein starker Gegner ist unter anderem der Vorjahressieger Hendrick Ramaala. Der 33-jährige Südafrikaner hatte sich im vergangenen Jahr noch vor Erreichen des Central Parks von seinen Kontrahenten absetzen können und gewann in 2:09:28 Stunden vor Meb Keflezighi (2:09:53 h).
Weltrekordhalter am Start
Ein Highlight wird sicherlich auch der Auftritt des kenianischen Weltrekordlers Paul Tergat sein. Seine Bestzeit von 2:04:55 Stunden ist seit zwei Jahren unangetastet und seiner Meinung nach wird sie es auch nach dem kommenden Wochenende sein. Der 36-Jährige, der bereits sechsmal unter 2:10 Stunden blieb, glaubt nicht daran, dass auf dem hügeligen Kurs eine Zeit unter 2:05 Stunden möglich ist.
Mit seinem Landsmann Martin Lel ist ein weiterer Athlet, der den New York-Marathon bereits gewinnen konnte, am Start. Der Sieger von 2003 und Sieger des diesjährigen London-Marathons war im vergangenen Jahr wegen einer Verletzung nicht am Start und hatte aus dem gleichen Grund auch seinen diesjährigen Start schon wieder abgesagt, nur um dann einen Rückzieher vom Rückzieher zu machen.
Lornah Kiplagat will endlich den Sieg
Auch die Läufernation Äthiopien hat wieder ein heißes Eisen im Feuer: Hailu Negussie. Bereits im Frühjahr gewann er den Boston-Marathon und träumt nun vom prestigeträchtigen Double. Dies gelang zuvor nur vier anderen Läufern. Insgesamt schickt der Starter am Sonntag sage und schreibe 17 Athleten mit einer Marathon-Bestzeit unter 2:10 Stunden auf die Strecke.
Zu den absoluten Favoritinnen bei den Frauen gehört sicherlich die Niederländerin Lornah Kiplagat. Vor zwei Jahren war sie bereits einmal Dritte in New York, in diesem Jahr startete sie mit einer beeindruckenden Siegesserie in die Saison und belegte bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Edmonton Anfang Oktober den zweiten Rang. Am Sonntag trägt die 31-jährige gebürtige Kenianerin ihre Glückszahl 7 auf der Brust. "Den New York-Marathon zu gewinnen, war schon immer ein Traum. Bis jetzt hatte ich eine super Saison, aber nichts ist vergleichbar mit einem Sieg in New York", unterstreicht sie ihre Ambitionen endlich einen Sieg im "Big Apple" zu feiern.
Zwillinge am Start
Zwar ist die Vorjahressiegerin Paula Radcliffe (Großbritannien) nicht am Start, doch in der letztjährigen Zweitplatzierten Susan Chepkemei wird Lornah Kiplagat wohl ebenfalls eine große Widersacherin finden. Die Kenianerin war die einzige Läuferin, die Paula Radcliffe 2004 bis in den Central Park folgen konnte, und musste sich erst auf den letzten Metern geschlagen geben.
Auch die Dritte des vergangenen Jahres, Lyubov Denisova (Russland), wird wieder in der us-amerikanischen Metropole am Start sein. Bei der letzten Auflage stellte sie mit 2:25:18 Stunden eine neue persönliche Bestleistung auf, vielleicht kann sie diese noch einmal verbessern. Genau hinschauen müssen die Zuschauer bei zwei weiteren russischen Läuferinnen, den Zwillingen Olesya und Yelena Nurgalyeva. Im letzten Jahr dachten wohl einige Zuschauer beim Frankfurt-Marathon, sie sähen doppelt, denn die Schwestern liefen einträchtig über die Strecke und belegten mit nur einer Sekunde Unterschied den ersten und zweiten Platz.
Mit Nuta Olaru (Rumänien), Ludmila Petrova (Russland), Derartu Tulu, Gete Wami (beide Äthiopien) und Jelena Prokopcuka (Lettland) sind drei weitere Top-Läuferinnen, die eine Bestzeit unter 2:25:00 Stunden besitzen, am Start. Die Motivation der Läuferinnen dürfte noch dadurch gesteigert werden, dass mit 130.000 Dollar das größte Preisgeld der Marathongeschichte ausgelobt wurde.