Hochspringerinnen mit Bestleistungen
Meike Kröger (LG Nord Berlin) verbesserte sich am zweiten Tag der Deutschen Junioren-Meisterschaften in Recklinghausen im Hochsprung um vier Zentimeter auf 1,91 Meter und sicherte sich damit am Sonntag den Titel vor der U20-Weltmeisterin Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf), die sich mit 1,89 Metern ebenfalls über eine neue persönliche Bestleistung freuen konnte.
Meike Kröger, die damit für die beste Leistung der Veranstaltung ausgezeichnet wurde, stand im Vorjahr noch mit einer Höhe von 1,81 Metern zu Buche. "Da ich in dieser Saison recht konstant gesprungen bin, kam diese Steigerung für mich eigentlich nicht überraschend", meinte die 22 Jahre alte Architektur-Studentin, die seit ihrem siebten Lebensjahr Leichtathletik betreibt. Zum Hochsprung kam die DM-Dritte mit 14 Jahren. Zuvor legte sie unter anderem als A-Schülerin die 800 Meter in 2:19 Minuten zurück. Die 1,84 Meter große Athletin ist auch eine gute Dreispringerin (Bestweite: 12,45 m), doch oft überschneidet sich dieser Wettbewerb zeitlich mit dem Hochsprung, so dass sie selten doppelgleisig in Aktion treten kann.Im Hammerwerfen gelang Joana Hahn (TV St. Wedel) mit 60,87 Metern eine erfolgreiche Titelverteidigung. "Im Mai bin ich am Bauch operiert worden. Das hat mich trainingsmäßig zurückgeworfen, so dass ich mit meiner Leistung sehr zufrieden bin", sagte die 22 Jahre alte Wurfspezialistin, die eine Bestweite von 62,55 Meter (2007) hat.
6:2 für Julia Fischer
Achtmal trafen Julia Fischer (SCC Berlin) und Anna-Katharina Weller (LG Olympia Dortmund) schon in dieser Saison im Diskuswerfen aufeinander. Nach Recklinghausen steht es bei diesem Dauerduell 6:2 für die Hauptstädterin, die es allerdings wie bei den Jugend-Meisterschaften vor einer Woche wieder spannend machte und der Dortmunderin bis zum vierten Versuch die Führung überließ. Im letzten Durchgang erreichte die Deutsche Jugendmeisterin 54,00 Meter und gewann damit verdient die Goldmedaille vor Anna-Katharina Weller (51,56 m).
Große Freude herrschte bei Esther Cremer (TV Wattenscheid 01), die sich über 400 Meter von 54,33 Sekunden auf 53,44 Sekunden verbesserte. "Normalerweise laufe ich immer zu schnell an. Dieses Mal hat alles gepasst", meinte sie. Eine überzeugende Vorstellung bot auch Julia Hiller (LAC Quelle Fürth/München), deren Erfolg über 3.000 Meter Hindernis (10:01,67 min) in keiner Phase gefährdet war.
Spannendes Hürdenduell
Bei den Junioren beeindruckte vor allem Alexander John (LAZ Leipzig), der sich über 110 Meter Hürden ein spannendes Duell mit Matthias Bühler (LG Offenburg) lieferte und dabei mit 13,68 zu 13,70 Sekunden knapp die Oberhand behielt. "Auch wenn ich meine Bestzeit von 13,53 Sekunden nicht erreicht habe, war das ein optimales Rennen für mich", stellte der letztjährige Junioren-DM-Zweite fest.
Für ein weiteres Spitzenresultat sorgte Martin Wierig (SC Magdeburg), der sich im Diskuswerfen mit 59,47 Metern Gold vor Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg; 56,55 m) und U20-Weltmeister Gordon Wolf (SC Potsdam; 55,20 m) holte. "Die Weite ist okay", befand der 2,02 Meter große und 114 Kilogramm schwere Bundespolizist, "nur sollte man beim nächsten Mal überlegen, ob man nicht die Norm erhöht, denn das Starterfeld war einfach zu groß. Wenn man sich über zwei Stunden in der prallen Sonne aufhalten muss, ist das schon sehr belastend."
Im Stabhochsprung schwang sich Malte Mohr (TSV Bayer 04 Leverkusen) als Sieger über 5,55 Meter. Anschließend pokerte der 22-Jährige, der eine Bestleistung von 5,76 Meter hat, recht hoch und ließ die Höhe von 5,81 Meter auflegen, an der er jedoch dreimal scheiterte. "Von meiner Form her habe ich die Höhe drauf. Nur hatte ich heute erhebliche Schwierigkeiten mit der Wärme", sagte der 22-Jährige.
Robin Schembera mit Wut im Bauch
In einem taktischen Rennen siegte Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen), der in diesem Sommer mit 1:45,56 Minuten die Olympianorm nur knapp verpasst hatte, über 800 Meter in 1:53,22 Minuten vor dem Braunschweiger Sören Ludolph (1:53,34 min). Nach diesem "Spaziergang" war er schnell wieder bei Atem und meinte: "Die Wut im Bauch, dass ich mich für Peking nicht qualifiziert habe, ist immer noch groß. Heute habe ich nicht mehr getan als nötig, denn ich möchte am kommenden Mittwoch beim Bayer-Meeting noch einmal eine schnelle Zeit rennen."
Der zuständige Bundestrainer Dietmar Chounard bilanzierte zum Abschluss der Wettkämpfe, die am Samstag Blitz und Donner und am Sonntag hochsommerliche Temperaturen bescherten: "Wenn man bedenkt, dass acht Peking-Starter, die noch den U23-Jahrgängen angehören, in Recklinghausen fehlten, dann kann man mit den erzielten Leistungen sehr zufrieden sein." Auch der westfälische Leichtathletik-Vorsitzende Hans Schulz zeigte sich mit dem Verlauf der Meisterschaften sehr zufrieden. "5.500 Zuschauer an beiden Tagen sorgten für eine ansprechende Kulisse. Vorbildlich war die Zusammenarbeit mit der Stadt Recklinghausen."
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