DLV-Asse in Sondershausen - Vom Olymp zum Göldner
Das 9. Internationale Sparkassenmeeting in Sondershausen bot am Mittwochabend drei Stunden abwechslungsreiche Leichtathletikkost. Wie schon nach der Pariser WM diente auch diesmal das Sondershäuser Meeting ein wenig dazu, den Frust von Athen wegzuwischen.
Steffi Nerius steckten noch die Olympiastrapazen in den Knochen (Foto: Chai)
Den meisten Beifall im Stadion am Göldner bekamen die beiden silbernen Girls von Athen, Steffi Nerius und Nadine Kleinert. Die Leverkusenerin Steffi Nerius gewann den Speerwurf mit 61,07 Metern: "Mit dieser Weite im ersten Durchgang war ich zufrieden, aber dann merkte ich, dass die letzten Tage seit Athen doch viel Kraft gekostet haben." So beließ sie es bei einem weiteren Wurf und beendete dann den Wettkampf. Nadine Kleinert (Magdeburg) gewann das Kugelstoßen mit einer Weite von 18,17 Metern. Auch sie nahm diese Leistung gelassen hin und freute sich an der gestiegenen Aufmerksamkeit durch die Zuschauer.
Der Olympiaachte Ralf Bartels (Neubrandenburg) landete im letzten Versuch den Siegstoß von 20,25 Metern. "Ich kam zwar schwer in den Wettkampf hinein, aber dann klappte es doch noch recht gut. Diese Weite dokumentiert mein gestiegenes Leistungsniveau." Auf den Plätzen landeten Detlef Bock (Wolfsburg) mit 19,19 und Andy Dittmar (LG Ohra-Hörsel) mit 19,10 Metern.
Wolfram Müller wieder stärker
Mit das beste Ergebnis des Meetings erzielte der Tübinger Wolfram Müller über 1000 Meter. Nachdem René Herms (Pirna) zuerst die Pace übernommen hatte, nach 55 Sekunden die 400 Meter passierte, übernahm Müller 200 Meter vor Ultimo die Führung und siegte in 2:18:57 Minuten. "Das ist dicht an meiner Bestleistung, und es überrascht mich schon. Denn so richtig gut habe ich mir vor und im Lauf nicht gefühlt. Es ist ein Zeichen, dass ich einiges drauf habe", meinte der Schützling von Isabell Baumann. "Nun werde ich noch die 1500 Meter beim ISTAF laufen, möglichst im Bereich meiner Bestleistung."
Angefangen hatte das Meeting im Fußballstadion ohne Laufbahn mit dem Speerwerfen. Athen-Fahrer Christian Nicolay schleuderte den 800-Gramm-Speer auf eine Weite von 80,76 Meter und gewann damit vor Mark Frank (79,39 m) und Raymond Hecht (Magdeburg; 77,41 m). "Heute lief es bei mir besser als in Athen, diese Weite hätte dort für das Finale gereicht. Aber ich bin eben heute locker herangegangen, habe zuvor fünf Tage keinen Speer angefasst", meinte der Wattenscheider. Und Mark Frank erkannte in seiner Leistung ebenfalls "einen kleinen Schritt nach vorn. Leider hatte ich zuvor starke Rückenprobleme, so dass ich meine wahre Leistung nicht zeigen und mich nicht für Athen qualifizieren konnte."
Für die Paralympics in Athen qualifiziert ist Thomas Loosch (TV Wattenscheid). Er zeigte in der Klasse der spastisch Gelähmten eine bestechende Form, überbot mehrmals seinen eigenen Weltrekord. Die neue Rekordweite: 51,26 Meter.
Stabhochspringer scheitern an 5,70 Metern
Zu den Sprints und Mittelstreckenläufen sowie den Sprungwettbewerben zogen Aktive samt Publikum ins nächste Stadion, nun mit Laufbahn. Vergebens kämpften die Stabhochspringer bei schon kühlen Temperaturen um die Höhe von 5,70 Meter. Sieger wurde Björn Otto (Uerdingen/Dormagen) mit 5,60 Meter vor dem höhengleichen Michael Stolle (Leverkusen) und Tim Lobinger (Köln) sowie Stepan Janacek (Tschechische Republik), die jeweils 5,50 Meter schafften.
Den Weitsprung gewann der Olympiavierte James Beckford (Jamaika) mit 7,92 Meter, bei den Frauen setzte sich Sofia Schulte (Saarbrücken) mit 6,35 Metern durch.
Ordentlicher Hürdensprint von Claude Edorh
Fast die komplette deutsche Sprintgarde war am Start. Über 100 Meter gewann Alexander Kosenkow (Wattenscheid) in 10,40 Sekunden vor Marius Broening (Tübingen; 10,47 sec) und Ronny Ostwald (Köln; 10,53 sec)
Über die 110 Meter Hürden hatte Claude Edorh (LAZ Leipzig) in 13,63 Sekunden vor seinem Vereinskollegen Thomas Blaschek (13,70 sec) die schnellsten Beine. Bastian Swillims (Wattenscheid) dominierte die 400 Meter in 46,84 Sekunden vor Jens Dautzenberg (Wolfsburg; 47,16 sec) und Ruwen Faller (Jena; 47,41 sec).
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