Hohe Luftfeuchtigkeit in Osaka meistern
Die Weltmeisterschaften im japanischen Osaka (25. August bis 2. September) sind nicht nur aus sportlicher Sicht eine Herausforderung. Das feuchtwarme Tropenklima sorgt für erschwerte Bedingungen, doch es gibt Möglichkeiten, sich auf die klimatischen Bedingungen einzustellen, wie auch der Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Jürgen Mallow, betont.
Warnt vor Erkältungskrankheiten: Bundestrainer Jürgen Mallow (Foto: Gantenberg)
Das japanische Klima ist je nach Region sehr unterschiedlich. In der Kansai-Region, in der Osaka liegt, gilt es jedoch insgesamt als relativ mild. Die Regenzeit trifft das Land im Juni, danach folgen drei Monate Tropenklima. Ein Umstand, auf den sich alle Athleten vor Ort einstellen müssen.Aktuell liegen die Höchsttemperaturen in Osaka bei 35 Grad Celsius, die niedrigsten Tagestemperaturen bei 26 Grad Celsius. Der Trend für die kommenden Tage sagt ähnliche Temperaturen voraus. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt derzeit bei 62 Prozent, ein über lange Sicht gesehen niedriger Wert.
Hohe Luftfeuchtigkeit meistern
"Es gibt Reiseführer, die davon abraten, im August nach Osaka zu fahren", erzählt Jürgen Mallow. "Die Temperaturen sind nicht extrem, die haben wir hier auch. Das Problem ist die teilweise relativ hohe Luftfeuchtigkeit." Der Bundestrainer hat sich die Statistiken der vergangenen zwölf Jahre angeschaut. Der Schnitt beläuft sich zum Beispiel für den Zeitpunkt des Marathonstarts auf bis zu über 80 Prozent. Um 7 Uhr morgens geht es am 25. August für die Männer los, die Frauen starten am 2. September zur selben Uhrzeit.
Die Luftfeuchtigkeit fällt im Laufe des Tages ab, um abends ab 21 Uhr durchaus wieder auf über 70 Prozent anzusteigen. "Die Verbindung aus heiß und schwül ist das Problem. An schwüles Wetter kann man sich nicht anpassen", sagt Jürgen Mallow. Er rechnet damit, dass die Leistungen im Gehen und im Marathon dadurch beeinträchtigt werden: "Im Sprint-, Sprung- und Wurfbereich wird sich das aber nicht negativ auswirken."
Erkältungen vorbeugen
Ein Problem allerdings dürfte der Wechsel von der Hitze im Stadion in die klimatisierten Räume oder Busse sein: "Damit müssen die Athleten sehr sorgsam umgehen", warnt Jürgen Mallow. "Die Athletenplätze im Stadion sind nicht überdacht. Wenn man verschwitzt vom Zuschauen dann in den klimatisierten Bus geht und womöglich noch direkt unter der Luftzufuhr steht, kann das schnell zu Erkältungskrankheiten führen." Wer den Umgang damit beherrsche, sei gut gerüstet: "Angst müssen unsere Athleten nicht haben." Der Einsatz von Eiswesten ist nicht angedacht: "Das kann sich positiv auswirken, allerdings hat man im DLV damit bisher nur wenig gearbeitet", sagt Jürgen Mallow.