Homiyu Tesfaye krönt WM-Debüt mit Platz fünf
Homiyu Tesfaye im Kreis der Großen: Der 20-Jährige von der LG Eintracht Frankfurt hat am Sonntag bei der WM in Moskau (Russland) kräftig in der Weltspitze mitgemischt. Im Schlussspurt sicherte er sich über 1.500 Meter Platz fünf (3:37,03 min). Der alte und neue Weltmeister heißt Asbel Kiprop (Kenia; 3:36,28 min). Silber ging in die USA an Matthew Centrowitz (3:36,78 min), Bronze holte sich der Südafrikaner Johan Cronje (3:36,83 min).
Es war der Kenianer Nixon Chepseba, der sich auf den ersten zwei Runden an die Spitze setzte. Das Feld ließ sich davon aber nicht beirren. Angeführt von Titelverteidiger Asbel Kiprop folgten die weiteren elf Athleten zunächst mit mehreren Metern Abstand in gemächlichem Tempo. Dann drückte Kiprop auf die Tube und lief das Loch wieder zu. Immer an seinen Fersen: Matthew Centrowitz.Homiyu Tesfaye hatte sich um Position acht oder neun einsortiert, und dort blieb er auch – bis 100 Meter vor Schluss. Da zündete der gebürtige Äthiopier, der erst seit wenigen Wochen für Deutschland startberechtigt ist, den Turbo und schob sich noch bis auf Platz fünf nach vorne.
Bestes DLV-Ergebnis seit 1991
Seit den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio (Japan), als Hauke Fuhlbrügge vor Jens-Peter Herold Bronze holte, war im deutschen Trikot kein 1.500-Meter-Läufer mehr in die Top Fünf gelaufen. Zwei zehnte Plätze durch Rüdiger Stenzel 1993 und 1997 – das waren die letzten Finalergebnisse eines DLV-Athleten.
Asbel Kiprop holte in der lange von Noureddine Mourceli (Algerien) und Hicham El Gerrouj (Marokko) dominierten Disziplin das zweite WM-Gold für Kenia. Matthew Centrowitz hatte sich das richtige Zugpferd ausgesucht und rannte nach WM-Bronze 2011 in Moskau zu Silber. Johan Cronje sorgte für die erste südafrikanische WM-Medaille über 1.500 Meter überhaupt. Der lange Führende Chepseba ging als Sechster leer aus.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt):
Das Ergebnis ist perfekt bei meinem ersten WM-Finale! Ich wusste, dass die Kenianer eine Medaille wollen und dass das Tempo langsam wird. Auf den letzten 100 Metern habe ich alles gegeben. Es ist ein Finale, kein Vorlauf. Aber ich hatte keine Angst vor der Konkurrenz. Am Ende bin ich vielleicht ein bisschen zu spät rausgegangen, sonst wäre ich noch weiter nach vorne gekommen. Aber heute bin ich der beste Europäer, vielleicht habe ich nächstes Jahr bei der EM in Zürich eine Chance auf eine Medaille.
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