| EM 2016

Homiyu Tesfaye Zehnter beim Ingebrigtsen-Sandwich

Vorne mitgekämpft und dann doch durchgereicht: Ein enttäuschter Homiyu Tesfaye musste sich am Samstag bei den Europameisterschaften in Amsterdam über 1.500 Meter mit Rang zehn zufrieden geben.
Christian Fuchs

Es war ein sehr taktisches 1.500 Meter-Finale der Männer, bei dem auf der Zielgeraden auf Biegen und Brechen gefightet wurde. Mittendrin der Frankfurter Homiyu Tesfaye, der sich am Anfang zurück hielt und sich dann 900 Meter vor Schluss nach vorne arbeitete. Gemeinsam mit dem Franzosen Florian Carvalho und dem Briten Jake Wightman suchte er nach der besten Ausgangsposition.

Aber selbst der Angriff von Homiyu Tesfaye in der letzten Kurve sollte nur das Vorgeplänkel sein für das, was sich schließlich auf der Zielgeraden abspielte. Der Deutsche Meister ging sogar in Führung liegend auf die Zielgerade, dann aber kam die Konkurrenz zu mächtig auf.

Homiyu Tesfaye kann nicht mehr dagegenhalten

Vor allem der Norweger Filip Ingebrigtsen war es, der mit einem raumgreifenden Schritt alle düpierte und sich nach 3:46,65 Minuten feiern lassen durfte. Das auf der Ehrenrunde sogar gemeinsam mit seinem Bruder Henrik, der in 3:47,18 Minuten als Dritter das „Ingebrigtsen-Sandwich“ der EM perfekt machte. Dazwischen reihte sich der Spanier David Bustos (3:46,90 min) ein.

Homiyu Tesfaye hatte auf den letzten fünfzig Metern nichts mehr entgegenzusetzen und wurde in dem hart umkämpften Einlauf auf Rang zehn durchgereicht. Seine Zeit: 3:47,93 Minuten.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt):
Ich habe alles gegeben und wollte eine Medaille gewinnen. Aber es hat nicht geklappt. Vielleicht muss ich mehr Wettkämpfe machen. Normalerweise muss ich bei diesem Tempo gewinnen. Ich bin auf den letzten 200 Metern nach vorne gegangen. Oft wird gesagt, meine Taktik wäre falsch. Heute war das anders. Die letzten 50 Meter waren sehr schwer. Schade. Eigentlich will ich vor Rio ins Trainingslager nach Davos fahren. Aber wir müssen überlegen. Jedes mal bei den Europameisterschaften schaffe ich keine Medaille. Das ist traurig. Eine Medaille war drin, genauso bei der Hallen-EM im vergangenen Jahr. Ich laufe immer schnelle Zeiten, aber dann hole ich keine Medaille. Ich muss sehen, ob es am Training oder am Kopf liegt.

 

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