Hosei Tuei besiegt Titelverteidiger in Kassel
Wieder ein spannendes Finish beim 32. Kasseler Citylauf am Samstagabend: Kurz vor Schluss schaltete Hosea Tuei den Turbo ein und verwies Vorjahressieger Paul Kipkorir (beide Kenia) auf Platz zwei. Im Ladies-Cup wiederholte Caroline Chepkwony ihren Sieg von 2007.
„Kassel läuft in die Nacht“ hieß es und als in der Kasseler City die Lampen angingen, legten die Asse im Elitelauf über 10 Kilometer eine spannende Schlussrunde ein. Nach und nach hatten sich zuvor die von den kenianischen Läufern dominierte Spitzengruppe verkleinert. Als die letzte Runde eingeläutet wurde, waren es nur noch fünf: Titelverteidiger Paul Kipkorir, Hosea Tuei, Julius Muriuki, Maurice Mosema und Josphat Kutto (alle Kenia).200 Meter vor dem Ziel der langen Schlussgeraden auf der Königstraße machte Hosea Tuei ernst. Der 22-Jährige ließ Titelverteidiger Paul Kipkorir stehen und lief in 29:05 Minuten zum 17. Sieg eines kenianischen Athleten in Folge beim Kasseler Citylauf. Der Kampf um die Plätze wurde zu einer knappen Sache. Paul Kipkorir lag als Zweiter (29:11 min) nur hauchdünn vor Julius Muriuki (29:13 min), Maurice Mosima (29:15 min) und Josphat Kutto (29:17 min).
„Es war ein hartes Rennen und ich freue über den Sieg vor diesem tollen Publikum“, lobte der Sieger die Atmosphäre. Paul Kipkorir, der seinen Sieg von 2009 nicht wiederholen konnte, zeigte sich als fairer Sportsmann: „So ist das im Sport, mal ist der eine vorne, mal der andere. Heute war Hosea eben schneller, aber ich bin trotzdem zufrieden.“
Caroline Chepkwony siegt zum zweiten Mal
Zufrieden war auch Julian Flügel (PSV Grün-Weiß Kassel). Der Deutsche Hochschulmeister über 5.000 Meter lief als bester Deutscher auf Platz neun. Der 24-Jährige hatte sich einiges vorgenommen und wurde von „seinem“ Publikum frenetisch angefeuert. In 30:46 Minuten lief Julian Flügel so schnell wie noch nie über 10 Kilometer auf der Straße. „Das hat heute riesig Spaß gemacht. Es war unglaublich, wie mich die Zuschauer gepusht haben“, freute sich der Deutsche Halbmarathon-Mannschaftsmeister von 2009.
Ein gutes Pflaster ist Kassel für Caroline Chepkwony. Die 25-jährige Kenianerin sicherte sich im Ladies-Cup (5 km) den zweiten Erfolg nach 2007. Nach der dreifachen Siegerin Charlotte Teske (1981, 1983 und 1986) und Doppel-Siegerin Angelika Stephan (1979, 1980) ist sie in der 32-jährigen Geschichte des Kasseler Citylaufs erst die dritte Frau, die mehr als einmal in Kassel gewann.
Spannendes Duell
In 15:20 Minuten lief die Siegerin von Korschenbroich und Aschaffenburg zudem bei ihrem dritten Auftritt ihre beste Zeit in Kassel. Wie erwartet wurde ihr der Sieg schwer gemacht. Im wohl am stärksten besetzten Ladies-Cup der Veranstaltungsgeschichte lieferte sich Caroline Chepkwony ein spannendes Duell mit der Paderborn-Siegerin Fate Tola. Die 22-jährige Äthiopierin hielt ihr Versprechen und gab bis zum Schluss alles, bevor sich die Kenianerin wenige Meter vor dem Ziel lösen konnte.
Platz zwei in 15:25 Minuten, angefeuert von ihrem Freund Mosa Roba-Kinkal aus Wattenscheid, war für Fate Tola dennoch ein Erfolg. Dritte wurde Beatrice Jepkorir Rutto (Kenia, 15:48 min) vor Christine Chemkemei (Kenia, 16:19 min) und Alexandra Jawor (Polen, 16:24 min). Als beste Deutsche folgte auf Platz sechs Veronika Ulrich (LG Telis Regensburg, 16:27 min), die sich wie immer in Kassel sichtbar wohl fühlte.