Hürden-Halbfinale ohne Erik Balnuweit
Leipzigs Hürdensprinter Erik Balnuweit hat am Sonntag bei der WM in Moskau (Russland) den Sprung ins Halbfinale verpasst. Vorlauf-Platz fünf in 13,68 Sekunden reichten nicht für den Einzug in die Runde der besten 16. Einen glänzenden Eindruck hinterließ dagegen der schnellste Athlet des Jahres David Oliver (USA), der in 13,05 Sekunden nur zwei Hundertstel über Saison-Bestleistung blieb. Hoffnungen auf eine russische Medaille weckte Sergey Shubenkov (13,16 sec).
Mit Ausnahme des letzten Vorlaufs mit Oliver, Shubenkov und Andrew Riley (Jamaika; 13,27 sec) verlief die erste Runde über 110 Meter Hürden vergleichsweise gemächlich. Die Chance aufs Halbfinale war da für Erik Balnuweit, das zeigte das Abschneiden des Ungarn Balázs Balaj, der mit der gleichen Bestzeit ins Rennen gegangen war wie der Leipziger (13,44 sec) und als Vorlauf-Dritter in 13,36 Sekunden eine Runde weiter kam.Erik Balnuweit erwischte einen guten Start, dann aber kam er sich mit eben jenem Ungarn in die Quere. „Ich komme immer zu weit rechts rüber, daran müssen wir arbeiten“, sagte er. Der Schwung war weg, der angepeilte Hausrekord außer Reichweite. Ärgerlich: der vor ihm platzierte Niederländer Gregory Sedoc schaffte es in 13,50 Sekunden als Letzter über die Zeit ins Halbfinale – das wäre auch für den Leipziger drin gewesen.
Die US-Hoffnungen um David Oliver, Weltrekordler Aries Merritt (13,33 sec) und Titelverteidiger Jason Richardson (13,33 sec) ließen nichts anbrennen. Ausgeschieden ist dagegen der Kubaner Orlando Ortega (13,69 sec), der in diesem Jahr schon 13,05 Sekunden gesprintet ist. Hansle Parchment (Jamaika), drittschnellster Athlet des Jahres, rettete sich in 13,43 Sekunden über die Zeit in die nächste Runde.
STIMME ZUM WETTBEWERB:
Erik Balnuweit (LAZ Leipzig):
Ich bin vorne echt super rausgekommen. Dann habe ich den Ungarn etwas berührt. Wenn man sich in die Quere kommt, kann sich nur einer durchsetzen. Er hat sich anschließend direkt entschuldigt. Leider habe ich hinten raus den Fokus verloren. Was mich am meisten ärgert ist, dass ich wirklich viel drauf hatte! Klar spielt die Diskussion um die Nominierung im Hinterkopf immer eine Rolle. Wenn da öffentlich Dinge in den Raum geworfen werden und einen jeder darauf anspricht. Im Training hat es mich aber noch mehr motiviert. Ich kann Matthias Bühlers Enttäuschung und seinen Frust sehr gut verstehen. Im letzten Jahr ging es mir genauso, als ich nicht für die EM nominiert wurde. Im Nachhinein hat Matthias sich per E-Mail bei mir gemeldet und mir viel Glück für die WM gewünscht. Aber ich hätte mich gefreut, wenn er schon vorher auf mich zugekommen wäre. Jetzt ist das abgehakt und ich gucke nach vorne. Ich werde noch bei der Militär-EM in Warendorf starten und hoffe auch aufs ISTAF, obwohl es schwer ist in die großen Meetings reinzukommen, weil alle Top-Athleten jetzt in Europa sind.
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