Hürdenfinale ohne deutsche Beteiligung
Für Cindy Roleder (LAZ Leipzig; 13,02 sec) und Carolin Nytra (MTG Mannheim; 13,31 sec) war am Dienstagabend im Halbfinale Endstation. Die beiden Hürdensprinterinnen belegten bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) in ihren Läufen jeweils Rang sieben. Weltmeisterin Sally Pearson (Australien) stürmte zur nächsten Weltklasse-Zeit.
Cindy Roleder konnte sich im Vergleich zum Vorlauf noch einmal um vier Hundertstel steigern und kratzte an der 13-Sekunden-Marke, die sie in diesem Jahr bisher vier Mal unterboten hat. Die Top-Athletinnen musste sie deutlich davon ziehen lassen, allen voran Kellie Wells (USA; 12,51 sec) und die Europameisterin von 2010 Nevin Yanit (Türkei; 12,58 sec).„Ich bin eine Kämpfernatur“ hatte Carolin Nytra nach ihrem Vorlauf gesagt. Sie kämpfte sich durch das Halbfinale, hatte aber nach ihrem verletzungsbedingten Trainingsrückstand ebenfalls keine Chance gegen die starke Konkurrenz. In 13,31 Sekunden blieb sie deutlich über ihrer Bestleistung von 12,57 Sekunden, die andeutet, was sie erreichen kann, wenn sie gesund bleibt.
Sally Pearson dominiert
Ein Zeichen Richtung Titelverteidigung wollte im ersten Vorlauf die Olympiasiegerin von 2008 Dawn Harper (USA) setzen. In starken 12,46 Sekunden rannte sie zu einer neuen Bestzeit. Doch Favoritin Sally Pearson zeigte sich unbeeindruckt und konterte im Lauf darauf mit herausragenden 12,39 Sekunden. Nur bei ihrem WM-Sieg 2011 in Daegu (Südkorea) war sie schneller.
Die Österreicherin Beate Schrott (12,83 sec) jubelte als Vorlauf-Zweite über den Finaleinzug, und auch die kanadische Siebenkämpferin Jessica Zelinka (Kanada; 12,66 sec) schaffte es in den Endlauf. Zittern musste die zweimalige Hallen-Weltmeisterin LoLo Jones (USA), die in 12,71 Sekunden nur über die Zeit weiter kam. Ausgeschieden ist dagegen die große Hoffnung der Briten Tiffany Porter (12,79 sec).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Carolin Nytra (MTG Mannheim):
Diese Zeit und dieser Lauf sind absolut indiskutabel. Die Zeit hätte nicht rauskommen dürfen trotz der bescheidenen Vorbereitung. Wenn man den Start so versemmelt, wie ich das gerade gemacht habe, dann rennt man in so einem Weltklassefeld hinterher und hat einfach keine Chance, noch einmal heranzukommen. Ansonsten bin ich mir sehr sicher, wenn ich einen Start gehabt hätte, wie ich ihn normalerweise habe, wäre ich in dem Feld mitgelaufen und hätte das Ziel, unter 13 Sekunden zu bleiben, erreicht. Dann wäre ich wirklich happy herausgegangen.
Cindy Roleder (LAZ Leipzig):
Die Zwölf hätte ich auf jeden Fall gerne stehen gehabt. Mein Start war besch… Das kann man jetzt nicht mehr ändern. Ich muss am Start noch sehr viel arbeiten. Hinten raus konnte ich noch einmal super ranlaufen. Es sind einfach nur hundert Meter und da sind die anderen weg. Ich nehme die Erfahrung, die ich wieder gesammelt habe, mit. Ich habe gesehen, dass ich im Vorlauf super an die erste Hürde ranrennen kann und dass ich konkurrenzfähig bin. Die Atmosphäre nehme ich auf jeden Fall mit nach Hause. Das ist unbeschreiblich. Das werde ich auch die nächsten Tage noch genießen.
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