IAAF kippt österreichischen Rekord
Die österreichische Langstreckenszene kommt nicht zur Ruhe. Während Susanne Pumper weiterhin unter hartnäckigem Dopingverdacht steht, kippte der Weltverband IAAF nun den vermeintlichen neuen Landesrekord im Marathon, den Eva Maria Gradwohl am 13. April in Linz (Österreich) mit 2:30:51 Stunden gelaufen war.
Der internationale Verband hat dem Österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) mitgeteilt, dass er die Leistung nicht anerkennt. Diese ist umstritten, nachdem der Tempomacher Harald Bauer erwiesenermaßen bei Kilometer 37 im Rennverlauf nochmals einstieg. Auch gab es Diskussionen um eine nicht regelkonforme Verpflegung, Getränke sollen abseits der vorgesehenen Stellen gereicht worden sein. Trotzdem hatte der ÖLV die Bestmarke ratifiziert.Der Entscheidung wurde nun von höchster Stelle entgegen getreten. „Die Informationen, die die IAAF erhalten hat, machen diese Leistung unakzeptabel. Deshalb soll sie, soweit die IAAF betroffen ist, weder als nationaler Rekord noch als Qualifikation für die Olympischen Spiele berücksichtigt oder ratifiziert werden“, heißt es in dem Schreiben von IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss. Der ÖLV behält sich vor, diese Entscheidung beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne (Schweiz) anzufechten. Pikant: Bleibt es bei der IAAF-Entscheidung, wäre ausgerechnet Susanne Pumper wieder Rekordinhaberin.
Auf einen Olympiastart kann die Athletin, die nun sogar ans Aufhören denken soll, dennoch hoffen. Ihre Vorjahresleistung von 2:36:21 Stunden, erzielt beim Berlin Marathon am 30. September, würde nach IAAF-Kriterien für eine Olympiateilnahme ausreichen, da Eva Maria Gradwohl damit unter dem IAAF A-Limit von 2:37:00 Stunden liegt. Das in Österreich gültige Limit, das über die österreichischen Nominierungen für die Spiele in Peking (China) entscheidet, steht bei 2:33:00 Stunden.