ideen@leichtathletik.de - Frank Lauxtermann aus Augsburg
Unsere Aktion ideen@leichtathletik.de traf im April und Mai auf eine gute Resonanz und brachte einige interessante Ideen für mehr Attraktivität in der Leichtathletik zum Vorschein. Eine Jury, bestehend aus DLV-Generalsekretär Frank Hensel, DLV-Mediendirektor Peter Schmitt und Frank Thaleiser, dem Geschäftsführer der German Meetings e.V., hat die drei Gewinner ermittelt. Sie werden mit jeweils zwei EM-Dauerkarten und einem exklusiven Abend im DLV-EM-Club belohnt. leichtathletik.de hat die Sieger gebeten, ihre Ideen kurz zusammenfassen und Sie vorzustellen. Nachdem der Drittplatzierte Guido Schmitt aus Bergisch Gladbach vor einiger Zeit bereits den Anfang machte, folgt nun der Zweitplatzierte Frank Lauxtermann aus Augsburg.
Frank Lauxtermann (Foto: privat)
In Deutschland beliebte Sportarten haben drei Punkte gemeinsam. Die deutschen Teilnehmer sind überaus erfolgreich, sie sind häufig auf Wettkämpfen präsent und das Wettkampfgeschehen ist für den Laien relativ leicht nachvollziehbar. Und in der Leichtathletik? Wenige erfolgreiche deutsche Athleten sind an nur wenigen Tagen im Jahr an wenigen Orten aktiv. Als Höhepunkte präsentiert werden Jagden nach Rekorden, die für einen Außenstehenden keinerlei Bedeutung besitzen. Auf einheimischen Veranstaltungen werden die Teilnehmerfelder immer kleiner, selbst bei den Sportlern kommt Langeweile auf. Schulsport wird meist eher zum Abgewöhnen betrieben. Da diese Basis nicht stimmt, muss dort auch angesetzt werden.
Konzentration auf Meisterschafts- und Qualifikationswettkämpfe
Dazu gehört meiner Meinung nach die Konzentration auf Meisterschafts- und Qualifikationswettkämpfe ergänzt um Werbeveranstaltungen (Marktspringen, Cityläufe und ähnliches). Durch die Aufwertung "normaler" Sportfeste zu Qualifikationsveranstaltungen sind die Aktiven quasi gezwungen, teilzunehmen und sich zu präsentieren. Durch Mindern der Bedeutung von Qualifikationsleistungen zugunsten von Siegen und vorderen Platzierungen wird Siegeswillen und Durchsetzungsvermögen gefördert. Im Endeffekt entstehen daraus erfolgreichere Athleten. Erfolgreichere Athleten führen zu mehr öffentlichem Interesse, mehr öffentliches Interesse bedeutet mehr Mitglieder in den Vereinen.
Und in der Regel entsteht aus mehr Quantität auch mehr Qualität.
Wenn die Basis für mehr Interesse geschaffen ist, dann kann auch daran gearbeitet werden, die Wettbewerbe selbst mediengerechter zu gestalten. Bei der Deutschen Meisterschaft werden nur noch Finals ausgetragen, von denen so live und dennoch kompakt im Fernsehen berichtet werden kann. Um gleichzeitig nicht vielen Aktiven die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft zu verwehren, wird ein bis zwei Wochen zuvor eine "Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft" ausgetragen, die die bisherigen "Kleinen Deutschen" ablöst.
Insbesondere in den technischen Disziplinen kann ein K.O.-Modell einen dramatischeren Spannungsbogen erzeugen, als das im derzeitigen Austragungsmodus möglich ist. Je zwei Aktive treten gegeneinander an, der bessere kommt weiter, bis am Ende nur noch zwei Teilnehmer übrig sind, die den Sieg unter sich ausfechten. Die Abkehr vom Prinzip "Jeder gegen Jeden" hin zu einem "Mann gegen Mann" führt zu kompakteren Veranstaltungen mit steigender Spannung. Und Spannung bindet die Zuschauer.
Diese Thesen sind entstanden in mehr als 20 Jahren, seit ich als 13-jähriger Schüler in Osnabrück mit der Leichtathletik begann. Als aktiver Langstreckler, Trainer, Betreuer, Helfer, Kampfrichter, Mitorganisator, Berichterstatter und Kommentator in meinen Vereinen, der LG Osnabrück und seit 1996 der TG Viktoria Augsburg, habe ich viel Leichtathletik erlebt und viele interessante Menschen und Ideen kennengelernt. Im wesentlichen sind die Ausführungen oben eine Sammlung und Zusammenfassung der Beobachtungen und Diskussionen aus dieser Zeit.
Wer den kompletten Beitrag lesen (oder mehr über mich erfahren) möchte, der ist herzlich auf meine Website www.lxt.de eingeladen.
Frank Lauxtermann