Im Blog - Das Olympische Leben
Vom 12. bis 26. August finden in Singapur die ersten Olympischen Jugendspiele statt. Michael Geyer, Jugendsprecher im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), nimmt am Workcamp der Deutschen Sportjugend (dsj) in Singapur teil und schildert auf leichtathletik.de seine Erlebnisse in der 4,6-Millionen-Einwohner-Metropole.

Es ist aber nicht nur der Besuch der Wettkämpfe in den verschiedenen Sportarten, der die Olympischen Jugendspiele interessant und spannend macht, sondern auch das Kennenlernen von Land und Leuten.
Am gestrigen Tage hatten wir die Möglichkeit, den Vorsitzenden der dsj, Ingo Weiss, und den stellvertretenden Chef de Mission, Benjamin Folkmann, in einer Gesprächsrunde mit Fragen zu löchern und ihre Einschätzung zu den YOG zu erfahren. Beide sehen diese Spiele als eine neue Chance für die Sportjugend der Welt, den Olympischen Gedanken zu pflegen.
Besuch im Dorf
Ob und in welchen Bereichen eventuell nachgebessert werden muss, wird sich aber erst in den nächsten Wettkampftagen, im Verlauf der Spiele, zeigen.
Heute hatte ich die außergewöhnliche Möglichkeit, dem Olympischen Dorf einen Besuch abzustatten. Nach einer Akkreditierung und der bestandenen Sicherheitskontrolle stand ich im Olympischen Dorf, welches sonst nur den Athleten und Betreuern vorbehalten ist. Die Sicherheitskontrollen besitzen bei diesen Spielen eine sehr hohe Priorität. Beim Betreten jeder Wettkampfstätte werden Taschen und Personen von oben bis unten durchleuchtet und durchsucht.
Nach einer Begrüßung durch Benjamin Folkmann, begaben wir uns gleich auf den Weg in Richtung des deutschen Mannschaftsquartiers. Dort konnten wir uns ein Bild machen, wie die Sportler und Betreuer untergebracht sind und den Tagesablauf außerhalb von Training und Wettkampf verbringen.
Lange Wege
Auffallend sind die langen Wege im Olympischen Dorf. Vom Eingang bis zum Mannschaftsquartier bzw. zur Verpflegungsstätte muss man schon mal eine Fahrt in einem klimatisierten Bus in Kauf nehmen, wenn man bei den hohen Temperaturen nicht völlig erschöpft ankommen will. Nicht jeder Athlet ist von den langen Anfahrtswegen begeistert, weil das Pendeln zwischen Training, Wettkampf und Unterkunft doch sehr zeitintensiv und anstrengend ist.
Ein wichtiger Anlaufpunkt im Dorf ist die Internationale Zone. Hier ist der Mittelpunkt des „Culture and Education Programme“, welches einen Schwerpunkt der Jugendspiele bildet. Hier haben die Athleten die Möglichkeit, verschiedene Länder und Kulturen kennenzulernen, hier treffen alle Länder aufeinander. Es ist total interessant! Die jungen Athleten haben die Möglichkeit, mit Sportlern aus aller Welt zu kommunizieren und sich auszutauschen. Die Olympischen Werte dieser Spiele, Exzellenz, Freundschaft und Respekt werden dort voll ausgelebt.
Interessante Menschen
In den letzten Tagen habe ich in Singapur auch viele interessante Menschen kennengelernt. Von kritischen Sportreportern bis hin zu IOC-Funktionären war alles dabei. So hatten wir eine Gesprächsrunde mit dem kritischen Sportjournalisten Jens Weinreich, oder auch dem IOC-Sportfunktionär Walther Tröger, die sich auf der einen Seite kritisch, auf der anderen Seite aber mit positiven Aspekten zur Weltpremiere äußerten.
Natürlich ist der Besuch der Leichtathletikwettkämpfe für mich ein Muss. Mit Freude habe ich die Ergebnisse der ersten beiden Wettkampftage aufgenommen. Viele Finalplätze konnten durch deutsche Athleten erkämpft werden.
Daumen drücken
In den nächsten Tagen werden ich den deutschen Athleten vor Ort weiterhin die Daumen drücken und sie unterstützen.
Übrigens: Singapur ist eine tolle Kulisse für diese Olympischen Jugendspiele.
Ein abendlicher Spaziergang nach den Wettkämpfen durch den Stadtteil „Chinatown“ ist für jeden Singapur-Reisenden eine Pflicht. Hier kann man viele traditionelle und historische Gebäude bewundern: Die moderne Welt und Tradition treffen aufeinander.
Einen anstrengenden, aber auch sehr aufregenden Olympiatag kann man hier ausklingen lassen.