Im flotten Plissé-Kleid über die Hürden
Hürdenläuferin Natasha Danvers-Smith zog am Wochenende beim Weltfinale in Stuttgart die Aufmerksamkeit auf sich wie kaum eine zweite Athletin. Die Britin ließ Top und Sprinterhose im Koffer und holte stattdessen ein weißes Plissé-Tenniskleid hervor, mit dem sie auf die grüne Bahn ging. Bereits zuvor hatte sie in diesem Sommer mehrere Rennen in einem Rock bestritten, so dass ihre neues Outfit nicht ganz überraschend kam.

Natasha Danvers-Smith erregte Aufsehen (Foto: Chai)
"Ich versuche, damit selbst Spaß zu haben und den Wettbewerb für mich interessanter zu machen. Das reflektiert mich und meine Persönlichkeit. Ich bin schon ein wenig verrückt", erklärte die 30-Jährige zu ihrem attraktiven Auftritt im Gottlieb-Daimler-Stadion, mit dem sie als Siebte über 400 Meter Hürden der polnischen Siegerin Anna Jesien die Show stahl.Natasha Danvers-Smith schlug damit allerdings kein neues Kapitel in der Leichtathletik auf. Die einstigen Weltklasse-Athletinnen Sandra Farmer-Patrick und Florence Griffith-Joyner (beide USA) hatten sich ähnlich präsentiert. In Deutschland ging mit der jetzigen Leverkusenerin Susanne Keil vor gar nicht so langer Zeit sogar eine Hammerwerferin im Kleid in den Ring.
Bald als Eskimo?
Die WM-Achte hält solchen Vergleichen gerne stand, beschränkt sie sich selbst doch nicht nur auf das Plissé-Kleid, das sie für fünfzig Pfund (70 Euro) in ihrer Heimat schließlich nach eineinhalbstündigem Anprobieren in einem Shop erstanden hatte. Schmuck, Ringe an Ohren und Fingern, Anklets um ihre Knöchel sowie goldene Strähnen im Haar gehören zu ihrem Erscheinungsbild.
Die Athletin von der Insel, die überwiegend in Los Angeles (USA) wohnt und auch als Model arbeitet, ist mit ihrer Kreativität noch längst nicht am Ende. Natasha Danvers-Smith gibt sich locker und ideenreich. Sie scherzt sogar über sich selbst und ihren Spleen: "Ich könnte auch als Eskimo verkleidet auf die Bahn gehen, wenn ich das wollte."