| Ausblick Cross-Saison

Im Gelände Richtung Sardinien

Traditionell sind die Cross-Europameisterschaften die letzten internationalen Meisterschaften des Jahres. Am 11. Dezember werden im Süden Sardiniens die Titel vergeben. Vorher steht aber erst die Qualifikation an. Um die Tickets geht's in Pforzheim, Darmstadt und Tilburg.
Martin Neumann

Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, die Tage immer kürzer und die ersten Buden für die Weihnachtsmärkte aufgebaut werden, heißt es für die deutschen Langstreckenläufer: Die Cross-Saison startet. Und zwar in einer Woche beim Sparkassen-Cross am 12. November in Pforzheim. Acht Tage später geht beim traditionsreichen Darmstadt-Cross zur Sache. Beide Rennen sind für die deutschen U20-Läufer die entscheidenden Qualifikationsrennen für die Cross-Europameisterschaften am 11. Dezember in Chia auf Sardinien (Italien). Die besten beiden deutschen Läufer aus Pforzheim und Darmstadt sind automatisch für die EM qualifiziert. Im EM-Team starten maximal fünf Läufer, von denen in Chia vier in die Wertung kommen.

Apropos Team: Die deutschen U20-Läuferinnen um Einzel-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) treten in Chia als Titelverteidigerinnen an. „Und diesen Titel würden wir gern noch einmal holen“, sagt Nachwuchs-Bundestrainer Andreas Michallek. Als größte Konkurrenz sieht er die traditionell starken Britinnen. Doch mit Konstanze Klosterhalfen, der Vorjahres-Dritten Alina Reh (SSV Ulm 1846) und U20-Berglauf-Weltmeisterin Sarah Kistner (2015 Sechste) stehen drei pfeilschnelle Youngsters aus der Vorjahresmannschaft erneut zur Verfügung.

Reh in Pforzheim, Klosterhalfen in Darmstadt

„Alle Drei planen mit der Cross-Saison“, blickt Andreas Michallek voraus. Konstanze Klosterhalfen peilt die EM-Qualifikation beim Darmstadt-Cross an, Alina Reh ist schon eine Woche zuvor in Pforzheim am Start. Auf Sardinien dürfte die Läuferinnen ähnlich wie 2015 in Hyères (Frankreich) ein „mediterranes“ Cross-Gelände erwarten. Sprich: Eine schnelle Grasstrecke, die den Bahn-Spezialistinnen entgegenkommen dürfte.

Bei der männlichen U20 hofft Nachwuchs-Bundestrainer Pierre Ayadi ebenfalls auf ein schlagkräftiges Team. „Vergangenes Jahr lief die Mannschaft auf Platz sechs. In diesen Bereich wollen wir wieder kommen“, sagt Ayadi. Er kann ebenfalls auf Athleten setzen, die schon Cross-Erfahrung mitbringen und 2015 zum EM-Team zählten. Beispielsweise Lukas Eisele (LG Filder) und Marvin Heinrich (Neuköllner SF).

Regensburger Duo peilt EM-Start an

Anders als beim Nachwuchs müssen sich die U23-Läufer sowie die Männer und Frauen beim Cross in Tilburg (Niederlande; 27. November) für die EM qualifizieren. Dafür ist bei den Männern und Frauen ein Platz unter den Top Zwölf und bei den U23-Startern ein Platz unter den Top 20 (jeweils europäische Wertung) gefordert. Außerdem sollen die EM-Aspiranten einen zweiten Start in Pforzheim oder Darmstadt absolvieren. „Wir wollen die Läufer bei verschiedenen Bedingungen sehen, um uns ein besseres Bild zu machen“, sagt Männer-Bundestrainer Jens Boyde.

Während in der U20-Klasse schlagkräftige Teams gestellt werden sollen, rechnen Jens Boyde und Frauen-Bundestrainer Henning von Papen bei den Erwachsenen lediglich mit Einzelstartern bei der EM. Aspiranten sind Florian Orth und Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg). Eher Richtung Hallen-EM Anfang März in Belgrad (Serbien) tendieren der EM-Dritte Richard Ringer sowie Martin Sperlich (beide VfB LC Friedrichshafen) und Marcel Fehr (SG Schorndorf). Dass man den einen oder anderen von ihnen trotzdem in den kommenden Wochen auf den Cross-Strecken sehen wird, ist nicht ausgeschlossen.

Maya Rehbergs siebter Streich?

Genau anders herum führt die Marschrichtung von Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB). Die Deutsche Crossmeisterin und Hindernis-Olympiastarterin plant mit Starts in Pforzheim und Tilburg. „Auch Caterina Granz und Anna Gehring wollen eine Cross-Saison absolvieren“, schaut Bundestrainer Henning von Papen auf die aussichtsreichsten U23-Läuferinnen. Gelingt ihnen die Qualifikation, ist womöglich auch ein Team-Start bei der EM möglich. Für Cross-Liebhaberin Maya Rehberg könnte es der siebte EM-Start in Folge werden.

Bei der männlichen U23 setzt Amanal Petros auf die Läufe im Gelände. Der Langstreckler vom SV Brackwrede war vergangenes Jahr EM-Dritter in Hyères (Frankreich). Er könnte auch dieses Jahr in Chia eine gute Rolle spielen.

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