Der Weltcup in Madrid winkt mit dem Urlaubsgeld
Das Ende naht! Der Leichtathletik-Sommer 2002 verneigt sich zum Abschied am Freitag und Samstag in Madrid mit dem Weltcup als Saisonfinale. Die Athleten haben dabei noch einmal Gelegenheit, sich ein bisschen Urlaubsgeld für die wohl verdienten Herbsttage, in denen die meisten erst einmal die Füße hochlegen, zu verdienen.
Marion Jones ist nur einer von vielen Stars beim hochdotierten Weltcup (Foto: Chai)
Natürlich hadert man in Madrid mit der Startabsage des neuen 100-Meter-Weltrekordhalters Tim Montgomery (USA) eine knappe Woche nach seinem 9,78-Sekunden-Coup von Paris. Bei seiner Ankunft bezeichnete er die Bahn noch als "sehr schnell". Bereits vor einigen Tagen hatte er überlegt, auf das Rennen im La Comunidad Stadion zu verzichten, weil er noch "zu müde" sei. Aber daraufhin soll zunächst von den entsprechenden Seiten etwas Druck auf den schnellen Mann aus South Carolina gemacht worden sein, so dass er rasch versprach: "Ich werde es versuchen." Am Mittwoch folgte allerdings dann die Absage, er sei noch nicht wieder fit genug für einen Einzelstart. Gemeinsam mit seiner Freundin Marion Jones zockte er beim Grand-Prix-Finale in Paris insgesamt 400.000 US-Dollar, mit denen es sich ganz bestimmt gut in den verdienten Urlaub fahren lässt, ab. Nun steht der nächste Zahltag in der internationalen Leichtathletik an. In Madrid gilt es beim Weltcup insgesamt drei Millionen US-Dollar unter den Teilnehmern zu verteilen.
Höchstdotierte Veranstaltung des Jahres
Für die Platzierungen von eins bis neun gibt es in den Einzelbewerben zwischen 30.000 und 1.000 US-Dollar zu verdienen. Damit ist der Weltcup das höchstdotierte Leichtathletik-Event des Jahres. Neun Mannschaften werden sich mit ihren Athleten um die Kohle und natürlich auch die Punkte für die Mannschaftswertung streiten. Die kontinentalen Auswahlteams aus Europa, Asien, Amerika, Ozeanien und Afrika treffen auf die Mannschaften aus den USA, Deutschland, Großbritannien (Männer) und Russland (Frauen) sowie Gastgeber Spanien.
Der nun fehlende Tim Montgomery hat beim Grand-Prix-Finale in Paris bewiesen, dass die Leichtathleten noch etwas "Benzin im Tank" haben und durchaus noch mit überraschenden Leistungen aufwarten können. So ist nicht ausgeschlossen, dass es auch bei der neunten Auflage des Weltcups wieder einiges zu bestaunen gibt.
Die meisten Stars sind dabei
Die Golden-League-Triumphatoren Ana Guevara (Mexiko), Marion Jones (USA) und Felix Sanchez (Dominikanische Republik) sowie Maria Mutola (Mozambique) sind nur wenige der aussichtsreichen Kandidaten, die Anspruch darauf haben, die Glanzlichter der Zwei-Tages-Veranstaltung zu setzen.
Maria Mutola und Speerwurf-Europameister Steve Backley (Großbritannien) könnten übrigens den vierten Weltcup-Erfolg ihrer Laufbahn unter Dach und Fach bringen und dadurch mit Legenden wie Linford Christie oder Evelyn Ashford gleichziehen.