In Augsburg laufen Stadtteile gegeneinander
"Großer Preis von Augsburg" nennt sich nicht ganz unbescheiden ein Stadtteil-Wettbewerb, der in diesem Jahr in der bayerisch-schwäbischen Metropole seine Premiere feiert. "Wir werden Augsburg in vielerlei Hinsicht bewegen", verspricht der städtische Sozialreferent Dr. Konrad Hummel.
Bernd Beigl - Ein Mann für den Großen Preis von Augsburg (Foto: Bauer)
Gesucht wird derjenige von zwölf Stadtteilen, der beim Stadtlauf am 17. Juni die meisten Jogger, Walker oder Nordic-Walker aufbietet. Ab Ostern können sich die Bürger bei Trainingsangeboten in ihrem jeweiligen Stadtteil auf das Breitensport-Event vorbereiten. In allen Stadtteilen soll eine markierte Trainingsstrecke zur Verfügung stehen. Die Mobilisierung vor Ort betreiben die Sportvereine und erfahrene Ausdauersportler, die als Coaches mit entsprechender Ausbildung zum Einsatz kommen. Die besten Stadtteile werden belohnt, zum Beispiel mit einem Preisgeld, welches der Kinder- und Jugendarbeit zugute kommt.
Das bundesweit einmalige Projekt haben Dr. Konrad Hummel und zwei andere begeisterte Läufer aus der Taufe gehoben. Getragen wird der "Große Preis" vom "Bündnis für Augsburg", dem vorbildlichen Bürger-Netzwerk der Fuggerstadt. "Eine exzellente Idee, um das Engagement für seine Stadt und seinen Stadtteil herauszufordern", meint Natalie Simanowski. Die behinderte Läuferin und Radfahrerin der Weltklasse, die zur "Augsburger Sportlerin des Jahres 2006" gekürt worden ist, wird sich als Botschafterin für den Stadtteil-Wettbewerb engagieren.
Nachhaltige Wirkung angestrebt
Der "Große Preis von Augsburg" soll nachhaltig wirken. Man strebt an, dass die Jogging-, Walking- und Nordic-Walking-Treffs in den Stadtteilen über den 17. Juni hinaus in Betrieb bleiben. "Wir wollen die türkische Hausfrau zum Walken und den russischen Jugendlichen zum Joggen bringen", verweist Dr. Konrad Hummel auf den Integrationsgedanken des Projektes.
Nur ein Vorbild kennt der Augsburger Stadtteil-Wettbewerb und zwar den "Palio" im italienischen Siena. Dieses Pferderennen, bei dem seit Jahrhunderten die Stadtteile von Siena antreten, hat die Toskana-Stadt zusammengeschweißt und zu einer Hochburg des Bürgerengagements werden lassen.