In Cottbus geht es um Europacup-Tickets und Normen
Beim 16. Internationalen Lausitzer Leichtathletik-Meeting im Cottbuser Sportzentrum können sich die DLV-Athleten am Sonntag in fünf Disziplinen für den Europacup in Florenz (17. bis 19. Juni) qualifizieren. Neben dem Diskuswurf der Frauen und dem Hochsprung der Männer entscheiden die Platzierungen auch in den Läufen über 400 Meter (Frauen), 3.000 Meter und 3.000 Meter Hindernis (Männer) darüber.
Für René Herms ist Cottbus ein wichtiges Rennen (Foto: Gantenberg)
Bei seinem Saisoneinstieg in Dessau erzielte der Pirnaer René Herms in Dessau mit 1:45,70 Minuten schon eine beachtliche 800-Meter-Zeit, auch wenn es noch nicht für die Norm zur WM nach Helsinki reichte. Dafür hätte er am letzten Freitag noch drei Zehntel schneller laufen müssen. "Ich habe mich das ganze Rennen gut gefühlt. Ich wollte die WM-Norm, aber es klappte nicht ganz. Jetzt folgt dann am 5. Juni Cottbus." Die Lausitzer können also mit einem spannenden schnellen 800-Meter-Rennen rechnen. Zumal mit dem Südafrikaner Werner Botha (Bestzeit 1:44,41 min) eine harte Konkurrenz auf 23-jährigen deutschen Mittelstreckler wartet.
Toni Mohr wäre gern gelaufen
Der Vorjahressieger über 1500 Meter und Cottbuser Toni Mohr verfolgt das diesjährige Meeting nur von den Zuschauerrängen aus. Gern hätte er sich mit René Herms gemessen, aber eine Achillessehnenreizung wirft ihn seit Wochen immer wieder aus der Bahn.
Er kann nicht voll trainieren, geschweige denn einen Wettkampf bestreiten. "Das ist zwar bitter, gerade vor heimischem Publikum wäre ich zu gern wieder gelaufen, aber man kann es nicht ändern. Ich komme auf jeden Fall am Sonntag ins Stadion, schließlich will ich schauen, was die Konkurrenz macht." Er erwartet vor allem über 3.000 Meter Hindernis ein interessantes Rennen, das Teilnehmerfeld sei stark.
Weit...
Weit soll der Diskus von Franka Dietzsch fliegen. Die frühere Welt- und Europameisterin aus Neubrandenburg muss sich ebenfalls in Cottbus für den Europacup qualifizieren. Dass die 37-Jährige wieder einmal in bestechender Form ist, demonstrierte sie erst am Sonntag in Wiesbaden, wo sie den WLV-Discus-Cup mit 64,50 Meter für sich entschied.
Die WM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat die Cottbuser Meetingrekordlerin (64,93 m; 2004) bereits mehrfach geknackt.
Noch weiter...
Auch Bianca Kappler (LC Asics Rehlingen) und Kathrin van Bühren (KSV Kevelaer) wollen nach Helsinki. Beide Weitspringerinnen starten zum ersten Mal in Cottbus und möchten den Lausitzer Leichtathletikfans natürlich zeigen, dass sie in Topform sind.
Weit werfen will in Cottbus vor allem der 27-jährige Mark Frank. Er schleuderte seinen Speer beim Zeulenroda-Meeting bereits auf 81,62 Meter. Damit fehlten ihm nur 18 Zentimeter zur DLV-Norm für die Leichtathletik-WM, die er zweimal erfüllen muss. Jetzt will der Rostocker die Norm in Cottbus angreifen, um dann rechtzeitig auf den WM-Zug aufspringen zu können.
Schneller...
Schneller als im Vorjahr müsste Mike Fenner diesmal in Cottbus laufen. Und das hat gleich zwei gute Gründe. Zum einen will der Wattenscheider wieder zur WM nach Helsinki (Norm: 13,55 sec), zum anderen schneller sein als sein ärgster Konkurrent, der Leipziger Thomas Blaschek. Ob der 34-jährige Routinier, dessen persönliche Bestleistung bei 13,06 Sekunden liegt, seinen Zenit bereits überschritten hat, wird sich in dieser Saison zeigen müssen.
Im vergangenen Jahr hatte der Youngster Thomas Blaschek (24) die Nase in Cottbus vorn. Er bezwang Mike Fenner (13,72 sec) um einen Wimpernschlag von einer Hundertstel Sekunde. Noch schneller war nur der Schwede Robert Kronberg (13,58 sec). Bei den Deutschen Meisterschaften revanchierte sich Mike Fenner jedoch und verwies den jungen Leipziger auf die Plätze. Wie wird es diesmal aussehen?