Indoor-ISTAF: Harting will Hallenbestleistung
Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin) will beim Hallen-ISTAF den Deutschen Rekord. Am 1. März kommenden Jahres muss er in Berlin dafür 66,20 Meter übertreffen. Keine leichte Aufgabe. Genau wie Olympia in der Hauptstadt - das Projekt findet er spannend.
Olympiasieger, Welt- und Europameister - diese Titel kann Diskus-Star Robert Harting vorweisen. Eins fehlt dem Berliner jedoch noch: ein Erfolg unter dem Hallendach. Diesen will sich der 29 Jahre alte Berliner beim Hallen-ISTAF (1. März) in der Hauptstadt sichern, am besten mit deutschem Rekord - oder, korrekt ausgedrückt, einer neuen deutschen Hallen-Bestleistung, denn Rekorde werden im Hallen-Diskuswerfen nicht erfasst.Visionär Harting blickt unterdessen schon weiter voraus. Olympische Spiele in Berlin - derWeltmeister ist dafür, mahnt aber aktive Bürgerbeteiligung an. „Die Stadt hat das Know-how und die Kompetenz“, sagte er und betonte: „Diese Pläne müssen richtig erklärt werden - was bringt es der Stadt? Es darf nicht über den Rücken und die Seelen der Menschen hinweg geschehen.“ Zudem sprach sich der Berliner für eine neue Kommunikationsstrategie aus.
Diskuswerfen wird Veranstaltungshöhepunkt
Neue Konzepte verfolgen unterdessen auch die ISTAF-Veranstalter mit ihrer Hallen-Variante. Wie schon bei der Freiluft-Veranstaltung im Olympiastadion setzen sie dabei auf Hartings Strahlkraft. Und dieser ist motiviert: „Ich hoffe, dass ich zwischen 65 und 66 Meter werfen kann - vielleicht geht es auch noch ein bisschen weiter.“
Insgesamt stehen sieben Disziplinen auf dem Programm. Höhepunkt ist dabei das Diskuswerfen unter dem Hallendach. Um die Zuschauer zu schützen, werden dabei extra Netze aufgehängt. „Am Anfang war es eine Schnapsidee“, berichtete Harting. „So nah wie hier kommt ein Zuschauer mit der Nase wohl nie einem Diskus.“
Weltrekord eher unwahrscheinlich
Die inoffizielle deutsche Hallen-Bestmarke im Diskuswurf stammt aus dem Jahr 1980 - damals aufgestellt vom DDR-Athleten Wolfgang Schmidt mit 66,20 Metern in Berlin-Hohenschönhausen. „Es ist aber immer schwer, Deutsche Rekorde zu brechen, die vor 1990 aufgestellt wurden“, meinte der dreimalige Weltmeister Harting und spielte damit indirekt auf das Doping-System im DDR-Sport an.
Einen Weltrekord schloss Harting indes aus. „Dazu müsste ich meinen ganzen Trainingszyklus umstellen“, sagte er. Die bisher größte Weite unter dem Hallendach warf der Este Gerd Kanter mit 69,51 Metern am 22. Januar 2009 in Schweden.
Holzdeppe und Sailer sind dabei
Die Veranstalter rechnen bei der Neuauflage des Hallen-ISTAF - das bisher letzte wurde 1968 in der mittlerweile abgerissenen Deutschlandhalle ausgetragen - mit rund 11.000 Zuschauern. „Wir werden die besten deutschen Athleten im Sprint und im Stabhochsprung am Start haben“, sagte Veranstalter Martin Seeber. Der Termin liege günstig, um auch internationale Stars anzulocken. Eine Woche nach dem Hallen-ISTAF findet die Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März) statt.
Zusagen habe er bereits von Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim). „Es wurde immer gesagt, die Leichtathletik muss moderner werden und braucht junge Konzepte. Hier in Berlin passiert es“, sagte die 100-Meter-Europameisterin des Jahres 2010.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur