Internationale Aus- und Fortbildung am Bodensee
In Kluftern, einem Stadtteil von Friedrichshafen (Bodensee), fand am Samstag eine internationale Aus- und Fortbildungsveranstaltung zur Schülerleichathletik statt. Diese Zusammenarbeit der Bodenseebezirke aus der Schweiz, Österreich und Deutschland gibt es bereits seit 1952, organisiert in der IBL (Internationale Bodensee Leichtathletik).

In Kluftern ging es grenzüberschreitend zur Sache
Als Referenten konnten diesmal der DLV-Präsidiumsbeauftrage für Zukunftsfragen, Fred Eberle, und Dominic Ullrich als Mitglied der DLV-Projektgruppe "Kinder in der Leichtathletik" gewonnen werden. In Theorie und Praxis wurde deutlich, dass die Fähigkeitsentwicklung der auszubildenden Athleten in der Grundausbildung (Kinderleichtathletik) und im anschließenden Grundlagentraining (Schülerleichtathletik) vor frühzeitiger Fertigkeitsentwicklung zu sehen ist.
Vielseitig
Dabei geht es vor allem um ein vielseitiges, variantenreiches und zielgerichtetes Spielen, Üben und Trainieren unter koordinativer Schwerpunktsetzung. Die Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten ist dabei als wichtige Voraussetzung für späteres Techniklernen zu sehen.
In der Erinnerung aller Teilnehmer werden die wichtigen Umsetzungspunkte beim Sprinten, nämlich die Beine, Arme, Rumpf und Kopf (BARK-Prinzip) besonders deshalb bleiben, da Fred Eberle dieses Prinzip in einem gemeinsam einstudierten Lied mit allen Teilnehmern festigte:
"Willst du Rennen wie ein Hase, vorne sein muss deine Nase.
Auch die Arme und das Knie helfen dir, sonst geht das nie.
Geht das Tempo dir schnell flöten, heisst es mit den Beinen treten.
Auf den Ballen musst du sprinten, sonst bist du beim Sprinten hinten!"
Impulse
Sein Kollege Dominic Ullrich, der auch in Hessen als Lehrertrainer und Landeskadertrainer für Kurzsprint und Kurzhürde arbeitet, zeigte methodisch an einer Schülergruppe wie, besonders unter koordinativen Aspekten, Laufen-Sprinten und Hüpfen-Springen entwickelt werden kann. Es wurden beispielsweise die Gleichgewichts-, die Differenzierungs- und Rhythmusfähigkeit durch bestimmte Aufgabenstellungen bei Sprint- und Sprung-ABC-Übungen geschult.
Beim gemeinsamen Mittagessen konnten sich die über 50 Teilnehmer über das Gesehene und eigene Erfahrungen zum Grundlagentraining austauschen, um dann am Nachmittag mit Rhythmus ("1-2-3, dann fliegt das Ding") zum vielseitigen Werfen selbst in Aktion zu treten. Hierbei ging es um die Vermittlung vielseitigen Werfens mit verschiedenen Geräten und unterschiedlichen Bewegungsaufgaben, als Grundlage für das spätere Fertigkeits- und Techniklernen im Grundlagen- und Aufbautraining.
"Als Trainer, der seit 42 Jahren in der Leichtathletik tätig ist, haben mir diese Impulse für eine alters- und entwicklungsgemäße, grundlegende Leichtathletik gut getan", meinte ein Teilnehmer zufrieden am Ende der Veranstaltung.