Flash-Interviews von der EM
Was am Mittwoch (7.8.) in München so alles gesagt wurde...
Melanie Seeger (Foto: Kiefner)
Melanie Seeger (20 Km Gehen):"Die Enttäuschung ist groß, aber Europameisterschaften sind wohl nicht mein Ding. Auch vor vier Jahren in Budapest war ich nicht gut. Vielleicht wollte ich zuviel und war im Kopf nicht frei. Das Tempo war eigentlich okay, aber ich hatte auch muskuläre Probleme."
Annika Becker (Stabhochsprung):
"Ich bin froh, dass der Wettkampf vorbei ist und ich für das Finale qualifiziert bin. Eigentlich war ich jetzt richtig warm und wäre gerne weiter gesprungen. Bin heute schon um fünf Uhr aufgestanden, um alles auf die Reihe zu kriegen."
Christian Duma (400 Meter Hürden):
"Ich hatte mir eine Zeit unter 50 Sekunden vorgenommen, aber schon die ersten beiden Hürden waren komplett falsch. Ich bin gleich mit dem verkehrten Bein an der ersten Hürde angekommen und dann hat der Rhythmus nicht mehr gestimmt. Vielleicht habe ich mich zu wenig konzentriert. Auf jeden Fall wollte ich mich besser verkaufen. Es war sehr interessant mit den großen 400 Meter Hürdenläufern mitzulaufen und zu sehen wie die Post abgeht."
Yvonne Buschbaum (Stabhochsprung):
"Beim Einspringen habe ich mir die Rippe geprellt, aber es ging während dem Wettkampf. Jetzt werde ich bis Freitag ein wenig entspannen und versuchen im Finale das bestmögliche herauszuholen."
Raymond Hecht (Speerwurf):
"Ich fühle mich total stark, auch von der Technik her. Den dritten Versuch habe ich weg gelassen, weil ich ein bisschen Bedenken mit dem Ellbogen hatte und die Bahn auch ziemlich rutschig war. Jetzt werde ich bis Freitag noch ein wenig relaxen, dann reicht es vielleicht wieder für einen ..... 4.Platz. Nein, Spaß beiseite, ich will eine Medaille."
Henning Hackelbusch (400 Meter Hürden):
"Mit der Zeit kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Bis zur fünften Hürde fühlte ich mich gut, dann kam die Umstellung auf das andere Bein und ich kam aus dem Rhythmus. Der deutsche Meistertitel in Wattenscheid war für mich eine kleine Sensation, hat aber auch ein wenig die Luft rausgenommen."
Mike Maczey (Zehnkampf nach dem 100 m Lauf):
"Hinten raus lief sehr gut, aber am Anfang hab ich etwas gepennt. Die 11,17s sind für mich eine sehr gute Zeit, da gibt es nichts dran zu meckern."
Boris Henry (Speerwurf):
"Natürlich ist es optimal, wenn man in 15 Minuten die Qualifikation schafft. Aber die Technik war Schrott. Es hat technisch vorne und hinten nicht gestimmt. Ich quäle mir einen zurecht, weil der Anlauf einfach nicht passt. Außerdem habe ich kein gutes Gefühl für das Stadion. Alles sieht so weit aus, da wird der Speer richtig schwer im Arm. Trotz allem ist mein Ziel am Freitag eine Medaille. Und ich denke, ich habe eine größere Chance als in den vergangenen Jahren. Ralf Bartels hat es gestern vorgemacht."
Carolin Hingst (Stabhochsprung):
"Ich denke, ich bin nicht im Finale, weil ich die 4,30 Meter erst im dritten Versuch übersprungen habe. Ich habe heute einen neuen Stab gesprungen und es war eigentlich auch alles okay, aber irgendwie hat der letzte Kick gefehlt."
Heike Meißner (400 Meter Hürden):
"Mein Vorlauf war mit Sicherheit der am stärksten besetzte, aber ich brauchte zum Glück nur auf eine Seite zu blicken. Ab der 10. Hürde hab ich gewusst dass es reichen wird, trotzdem musste ich bis ans Maximum gehen."
Mario Kröckert (10.000 Meter):
"Bis zur Hälfte lief es ganz gut. Auf den letzten 4000 m hat mich die Kraft verlassen. Ich musste lange alleine laufen, das war sehr anstrengend. Vielleicht bin ich ein bisschen zu schnell angegangen, aber bei diesem Publikum wollte ich nicht aussteigen."
Susanne Keil (Hammerwurf):
"Ich hätte mich ganz schön geärgert, wenn ich die Quali-Weite im ersten Versuch nicht geschafft hätte. Bei 22 Athletinnen dauert es so verdammt lange bis zum nächsten Wurf. Ich versuche schon seit einiger Zeit, mich auf den ersten Versuch zu konzentrieren. Das Minimalziel habe ich jetzt erreicht und werde jetzt den nächsten Schritt angehen, das heißt, ich will unter die ersten Acht."
Manuela Priemer (Hammerwurf):
"Ich bin megaenttäuscht und habe mich total unter Wert verkauft. Irgendwie muss ich an meiner Psyche arbeiten, denn das Können ist da. Ich habe gehofft, wie bei den Deutschen Meisterschaften im dritten Versuch einen raus zu hauen, aber der ist leider aufgeschlagen und war ungültig."
Mike Maczey (Zehnkampf nach dem ersten Tag):
"Die 400m jetzt zum Schluss waren noch mal echt blöd, aber ich habe mich nicht geschont. Das Gesamtfazit des ersten Tages ist absolut OK. Die ersten drei Disziplinen waren gut, der Hochsprung ein Ausreißer nach oben, die 400m etwas zu wenig. Jetzt heißt es Massage, etwas essen, hoffentlich gut schlafen und morgen um 5.30 Uhr aufstehen."
Dieter Baumann (10.000 Meter):
"Es war ein tolles Rennen mit viel Musik und viel Bewegung. Ich musste mich voll konzentrieren, aber meine Taktik hat hingehauen. Ich wollte mit möglichst wenig Gegnern in die letzte Runde gehen. Martinez hat mich überrascht, ich hatte ihn nicht so stark erwartet. Ich denke es kam heute Abend zum Ausdruck, dass viele Leute nicht verstanden haben, was in den letzten zwei Jahren passiert ist, aber mit Trotz kann man keine 10.000m laufen. Mittlerweile bin ich auf den 10.000m heimischer geworden, als ich mir es früher hätte vorstellen können. Den besten Ratschlag habe ich heute von meinen beiden Kindern bekommen: 'Papa, lauf so schnell Du kannst.' Das hab ich getan. Ich werde jetzt zwei Nächte darüber schlafen, ob ich am Sonntag die 5000m laufen werde."
Jana Tucholke (Diskus):
"Ich bin nicht in den Wettkampf reingekommen. Die Weite ärgert mich. Der Ring war vorne etwas glatt, deshalb habe ich mehrmals die Schuhe gewechselt. Die Regenschuhe hatte ich aber noch nie bei einem Wettkampf an. Jetzt konzentriere ich mich auf die deutschen Juniorenmeisterschaften, werde aber auch noch einige Meetings bestreiten."
Heike Drechsler (Weitsprung):
"Natürlich hab ich mir mehr ausgerechnet, vor allem wenn man sieht welche Weite heute zum Sieg gereicht hat. Nach den 6.85m von Leverkusen waren Medaillenhoffnungen da, aber ich hatte heute auch schwere Beine. Bei diesen Witterungsverhältnissen muss man wenigstens einen guten Sprung treffen, dann ist man vorne dabei. Meine Ziele für die Zukunft hab ich schon im Kopf. Bei der WM in Paris nächstes Jahr will ich dabei sein, auch auf die Hallensaison freue ich mich schon und werde mich sehr konzentriert vorbereiten."
Sofia Schulte (Weitsprung):
"Mein Ziel habe ich erreicht, ich bin unter die besten Acht gekommen. Es haben ca. 30 Zentimeter zu meiner Bestleistung gefehlt, aber für eine große Meisterschaft war das voll in Ordnung. Bei dem Wetter gestern und auch heute war das Springen teilweise gefährlich, weil man den Balken nicht richtig trocken bekommt. Ich werde auf jeden Fall beim ISTAF starten. In Zürich und Brüssel stehe ich noch auf der Warteliste, aber mit dieser Finalteilnahme wird es bestimmt einfacher, ins Teilnehmerfeld zu kommen. Außerdem will ich dieses Jahr noch unbedingt einen Dreisprung machen."
Claudia Gesell (800 Meter):
"Ich war noch nie im Finale bei einer großen Meisterschaft und genieße das sehr. Der Lauf heute war um einiges schwieriger als der gestrige. Dementsprechend habe ich auch schwere Beine, aber unsere Physiotherapeuten kriegen das sicher in den Griff. Es sieht schlimm aus, wenn ich da hinten rumlaufe, aber ich wollte nicht zu schnell angehen. Ich hoffe, dass ich mich im Finale noch mal steigern kann."
Ivonne Teichmann (800 Meter):
"Ich wollte dritte werden, wusste aber welche Zeit die vierte im ersten Lauf hatte. Das Weiterkommen gestern war eher Zufall. Auf der Zielgeraden hat sich heute die passende Lücke aufgetan, das war etwas glücklich, aber ich habe auch darauf spekuliert. Eigentlich möchte ich immer noch eine Medaille gewinnen."
Bastian Swillims (400 Meter):
"Ich wollte mein Rennen laufen und ich denke, dass ist mir auch heute wieder gelungen. Ich habe jetzt zwei Tage hintereinander meine Bestzeit gesteigert, besser geht es kaum. Ich kann sehr zufrieden sein, allein der Halbfinaleinzug war eine tolle Zugabe für mich. Jetzt zählt die Staffel, die Grundlagen sind gelegt."
Melanie Paschke (100 Meter):
"Das lange Warten auf das Finale hat mich gestresst, ich habe wirklich fast die Nerven verloren. Es wäre jetzt ein toller Abschluss, wenn wir mit der Staffel die Goldmedaille gewinnen könnten."
Birgit Rockmeier (400 Meter):
"Ich hatte eher ein bisschen Angst, weil ich eine der schlechtesten Meldezeiten hatte. Während des Laufs habe ich mich sehr wohl gefühlt und lange zurückgehalten. Mit einer Finalteilnahme hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Es ist auch gar nicht so einfach vor heimischem Publikum zu laufen."
Claudia Marx (400 Meter):
"In dieser Saison passt nicht viel zusammen, vorne heraus fehlt einfach die Spritzigkeit. Hinten raus habe ich gezeigt, das ich noch einige einholen kann. Aber durch die Verletzungen habe ich zuviel Zeit verloren. Ich bräuchte mindestens noch zwei Wochen um richtig in Form zu sein."
Grit Breuer (400 Meter):
"Es ist erst mein zweiter Lauf in diesem Jahr. Wenn die EM nicht in München wäre hätte ich wahrscheinlich darauf verzichtet. Leider bin ich noch nicht in der Form um die Russin Zykina gefährden zu können, sie ist eine Klasse für sich. Aber trotzdem soll es auf jeden Fall ein Medaillenplatz werden. Vielleicht bin ich nach der EM, nach den Meetings und dem Weltcup in der Form in der ich jetzt gerne wäre".
Sina Schielke (100 Meter):
"Mit der Zeit hat man ein Finale nicht verdient. Am meisten ärgert mich die Verletzung von Wattenscheid, ich denke, sonst hätte es auf jeden Fall für's Finale gereicht. Wenn das Training nicht da ist, reicht es eben nicht. Jetzt gilt das Hauptaugenmerk der Staffel."
Günther Weidlinger (3000 Meter Hindernis):
"Wenn das Tempo nicht schnell werden würde, war es geplant, nach 1000 m nach vorn zu gehen. Am letzten Wassergraben bin ich gestolpert und habe mir den Fuß schmerzhaft verdreht. Dadurch habe ich den sicheren 4. Platz wohl verpasst".
Marc Blume (100 Meter):
"Ich hatte ein bisschen Lospech, denn ich glaube, das Finale wäre machbar gewesen. Ich bin zwar nicht großartig enttäuscht, aber mein Ziel war definitiv eine Finalteilnahme. Ich hoffe die Staffel holt jetzt alles raus, wir werden noch ein Wechseltraining durchführen, so das dann nichts passieren kann."
Damian Kallabis (3000 Meter Hindernis):
"Seit gestern habe ich eine Grippe und fühle mich total kraftlos. Mir tut einfach alles weh. Nach 100 m ist mir ein Konkurrent in die Hacken getreten, ich habe eine blutende Fleischwunde, die genäht werden musste".
Filmon Ghirmai (3000 Meter Hindernis):
"Es war heute einfach nicht mein Tag. Das Rennen ist nicht so schnell gewesen, aber ich bin leider gestürzt und kam aus dem Tritt. Die Zukunft aber liegt noch vor mir und ich werde noch ein paar Rennen machen und meine gute Saison zu Ende bringen."
Ingo Schultz (400 Meter):
"Es war nicht schlecht, dass mein härtester Konkurrent Daniel Caines direkt vor mir gelaufen ist. So konnte ich gut abschätzen was Sache ist. Er hat auf der Zielgeraden das Tempo etwas rausgenommen und ich habe es ihm gleichgetan. Wie viel Kraft ich heute verbraucht habe, kann man nur schwer einschätzen."