Interview mit Annika Becker: "Es muss laut sein!"
Annika Becker kämpft am Freitag bei der EM in München um die Medaillen im Stabhochsprung. Wie sie ihrem Auftritt entgegenfiebert, erfahren Sie in dem folgenden Interview...
Annika Becker (Foto: Kiefner)
In der Qualifikation haben Sie souverän alle Höhen genommen, jetzt steigt der Druck und die Erwartungshaltung der Zuschauer und der Medien. Wie gehen Sie damit um? Annika Becker
Ich bin eigentlich ganz locker. Es kommt ja immer auf einen selbst an, wie sehr man sich unter Druck setzen lässt. Ich bin aber nicht gerne Favoritin und ganz froh, dass Swetlana Feofanowa im Vorfeld der Meisterschaften meinen Europarekord noch mal verbessert hat. Nachdem die Qualifikation so gut gelaufen ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften habe ich mich schon gesteigert. Und das war mein erstes Ziel. Wenn ich jetzt im Finale gut springe, bin ich zufrieden - egal welche Platzierung dabei herauskommt.
Bei den Weltmeisterschaften in Edmonton im vergangenen Jahr sind Sie in der Qualifikation ausgeschieden - trotz einer Vorleistung von 4,55 m. War das am Mittwoch in Ihrem Kopf?
Annika Becker
Ja, ein bisschen habe ich daran gedacht. Deshalb bin ich auch froh, dass ich die Qualifikation so gut überstanden habe. Ich wusste, dass ich 4,45 m draufhabe, war dann beim Einspringen aber etwas unsicher. Nun ist das Finale eine Zugabe.
Auch vielleicht deshalb, weil ein ganzes Stadion hinter Ihnen stehen wird?
Annika Becker
Ja, das ist Wahnsinn. Die Stimmung bei der Qualifikation war schon super und heute, wenn noch mehr Leute da sind, wird es sicher ein bombastisches Gefühl sein zu springen. Ich brauche das, es muss laut sein. Da freue ich mich sehr drauf.
Die stärkste Springerin ist Swetlana Feofanowa, wirft man während der Qualifikation auch mal ein Auge auf die Konkurrenz?
Annika Becker
Ja, ich habe sie schon ein bisschen beobachtet und sie war nicht wirklich überzeugend. Aber das hat bei ihr überhaupt nichts zu sagen. Swetlana ist einfach die Konstanteste von uns. Im Finale gilt es. Das ist wieder ein ganz neuer Wettkampf.