Interview mit Astrid Kumbernuss
Ex-Weltmeisterin Astrid Kumbernuss jagt bei den Europameisterschaften in München die magische 20 Meter Marke. Leichtathletik.de hat sich im DLV-Vorbereitungscamp in Erding mit der deutschen Top-Kugelstoßerin unterhalten.
Astrid Kumbernuss will die Zwanzig (Foto: Kiefner)
leichtathletik.deFrau Kumbernuss, welchen Stellenwert hat für Sie als erfahrene und erfolgreiche Athletin die Europameisterschaft in München?
Astrid Kumbernuss
Einen sehr hohen, wenn die EM nicht in München wäre, hätte ich mich vielleicht etwas weniger darauf vorbereitet. Für alle Athleten ist eine solche Meisterschaft im eigenen Land ein riesiger Motivationsschub, den man auch nutzen sollte. Viele Freunde und Sponsoren von mir werden vor Ort sein, das bringt noch einige Zentimeter zusätzlich. Ich hoffe, es wird ein richtiges Fest und bringt die deutsche Leichathletik nach vorne. Wenn am Wochenende das Stadion nicht rappelvoll ist, dann wäre ich schon enttäuscht.
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Was haben Sie sich vorgenommen, mit welchen Erwartungen gehen Sie in den Wettkampf?
Astrid Kumbernuss
Ich habe keine Angst, ich will, dass es endlich losgeht und erwarte relativ viel von mir selbst, die Form ist da. Auf jeden Fall wären endlich die 20 Meter fällig, aber auch mit weniger kann man vorne landen. Man kann jetzt nicht davon ausgehen, dass ich Europameisterin werde, aber wenn die Chance da ist, will ich sie auch nutzen.
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Bei der Deutschen Meisterschaft in Wattenscheid kamen Sie direkt aus dem harten Training, wie sah Ihre Vorbereitung in den letzten Wochen aus?
Astrid Kumbernuss
Ich habe seit Wattenscheid speziell vor allem an der Spritzigkeit gearbeitet. Die Technik stimmt jetzt auch, ich bin wirklich sehr zuversichtlich. Das hat man auch an den 19.91 Metern letzte Woche in Eberswalde gesehen.
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Der Kugelstoß-Wettbewerb der Frauen startet erst am Freitag, wie hält man so lange die Spannung aufrecht, um dann im rechten Moment voll da zu sein?
Astrid Kumbernuss
Ich fliege noch mal nach Hause und versuche, die Zeit so gut es geht rumzubringen. Dazu kommen noch einige kurze, intensive Einheiten, um Spritzigkeit, Lockerheit und die Koordination zu behalten. Dann heißt es Adrenalin runterfahren und ab Freitag an der Kugel explodieren.