Rop und Okayo triumphieren beim Boston-Marathon
Nachdem der London-Marathon am Tag zuvor bereits die großen Schlagzeilen für sich vereinnahmt hatte, stand der bedeutende Boston-Marathon in seiner 106. Auflage ganz im Zeichen der kenianischen Sieger Rodgers Rop und Margaret Okayo, die eine Titelverteidigung durch Bong-Ju Lee und Catherine Ndereba vereitelten.
Rodgers Rop gewann seinen ersten großen Marathon (Foto: Kiefner)
Nach vorsichtigem Beginn formierte sich über die erste Rennstunde eine geschlossene Spitzengruppe mit mehr als 20 Läufern, zu denen natürlich der Titelverteidiger Bong-Ju Lee und die schnellen Kenianer zählten. Nach dem Passieren der 25-Kilometer-Marke wurde das Tempo von Rodgers Rop (KEN) erhöht und im nun lang gezogenen Feld trennte sich die Spreu vom Weizen. Auch Lee hatte aufzupassen, um den Anschluss zu den attackierenden Kenianern nicht zu verlieren. Trotzdem verkleinerte sich der Spitzentrupp zunächst kaum. Rodgers Rop aus Kenia war es schließlich endgültig, der dem Boston-Marathon seinen Stempel aufdrückte und auf der zweiten, der schwierigeren Hälfte der Strecke für ein sehr hohes Tempo sorgte. So konnte er mit seinem kenianischen Landsmann Christopher Cheboiboch, der ein wackeres Rennen ablieferte, auch seinen letzten Verfolger rechtzeitig abschütteln. Nach 2:09:02 Stunden erreichte der strahlende Sieger in persönlicher Bestzeit das Ziel: "Ich war mental sehr gut drauf und bestens vorbereitet. Ich habe mich gut gefühlt, nur am Ende wurde ich etwas müde." Vorjahressieger Bong-Ju Lee (2:10:30 h) musste mit dem fünften Rang Vorlieb nehmen und insgesamt vier Kenianern den Vortritt lassen.
Margaret Okayo entzaubert Landsfrau Ndereba
Wesentlich beherzter im Vergleich zu den Männern liefen die Frauen um die Inhaberin der Weltbestzeit, Catherine Ndereba, an. So reduzierte sich die Spitze rasch auf sechs Läuferinnen. Zu der Kenianerin gesellten sich Sun Yingjie (CHN), Elfenesh Alemu (ETH), Esther Wanjiru (KEN), Margaret Okayo (KEN) und Nuta Olaru (ROM). 1:10:40 Stunden lautete die Zwischenzeit bei der Halbmarathonmarke und die Frauen lagen, zwischenzeitlich angeführt von der Chinesin Yingjie, auf neuem Streckenrekordkurs. Bald entwickelte sich allerdings ein Duell der Kenianerinnen Ndereba und Okayo. Seite an Seite zogen sie einsam an der Spitze ihre Kreise. In der Schlussphase wagte Margaret Okayo den entscheidenden Antritt. Sie legte die entscheidenden Meter zwischen sich und der Weltschnellsten, die sich damit geschlagen gab. Bei 2:20:43 Stunden stoppte die Uhr für die schnellste Frau, die einen neuen Streckenrekord aufstellte. Ndereba lief als Zweite in 2:21:12 Stunden ein und blieb damit ebenfalls unter der alten Bestmarke des Kurses.
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