Korzeniowski und Fernandez die favorisierten Geher
Wenn sich Doppel-Olympiasieger Robert Korzeniowski wie bei der Europameisterschaft in München auf die 50 Kilometer konzentriert, hat das was zu bedeuten. In jedem Fall, dass der Superstar des Gehens diesen Bewerb sehr ernst nehmen wird und eine ähliche Demonstration wie vor einem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Edmonton anstrebt.

Robert Korzeniowski ist ein Top-Favorit im Gehen (Foto: Kiefner)
Dort hatte er in 3:42:08 Stunden am Ende fast eine Minute Vorsprung auf den Spanier Jesus Angel Garcia, der auch in München wieder zum Favoritenkreis zu zählen ist. Der Lette Aigars Fadejevs, oft mutig unterwegs und in Edmonton deshalb im Stadion noch zum unglücklichen Vierten degradiert, könnte wie vor vier Jahren in Budapest wieder eine EM-Medaille holen. Damals war es Silber auf den zwanzig Kilometern, diesmal konzentriert er sich auf die längere Distanz. Die russischen Geher haben in der Weltjahresbestenliste, die von Alexej Voyevodin (3:40:42 h) angeführt wird, die Nase vorne. Marco Giungi reist im Lager der Italiener mit einer Jahresbestzeit von 3:45:55 Stunden als beste Vorleistung an.Spanier Fernandez Top-Favorit
Nur über den Spanier Francisco Ja Fernandez wird der Titel über 20 Kilometer vergeben. Er war es, der Ende April die Weltbestzeit auf 1:17:22 Stunden verbesserte und damit überlegen in diesem Jahr die Bestenliste anführt. Glaubt man dem deutschen Starter André Höhne, der seine Bestleistung von 1:22:05 Stunden verbessern will, hat der Russe Viktor Burayev die vorzügliche Chancen auf Silber, während im Kampf um die dritte Medaille alles offen ist. Andrej Stadnichuk (RUS), Robert Heffernan (IRL), Juan Molina (ESP) oder auch Joao Vieiro (POR) sind hier gute Chancen einzuräumen. Zu den jüngsten Startern zählt der 21-jährige Deutsche Jan Albrecht, der ebenfalls an seinem Hausrekord von 1:24:45 Stunden arbeiten will.
Olimpiada Ivanova wieder ganz vorne?
Nicht nur André Höhne, sondern auch Deutschlands einzige Geherin Melanie Seeger hat einen Medaillentipp für ihren Bewerb, die zwanzig Kilometer, parat: "Olimpiada Ivanova vor Susanna Feitor", lautet ihre Prognose, "Bronze holt Elisabetta Perrone." Aber auch der Weltjahresbesten Yelena Nikolayeva (1:27:10 h) räumt sie gute Aussichten ein. Die Spanierin Maria Vasco überzeugte in diesem Jahr bereits in La Coruna mit einem Landesrekord von 1:28:47 Stunden, während die norwegische Olympia-Zweite Kjersti Plätzer in 1:29:19 Stunden ebenfalls schon flott unterwegs war. Auf einen Platz zwischen Sechs und Acht dürfen die einheimischen Leichtathletik-Fans für Melanie Seeger hoffen. Im vergangenen Jahr unterstrich sie in Edmonton als WM-Siebte in neuem Landesrekord von 1:30:41 Stunden ihre Möglichkeiten.