Teamzehnkampf als Weltpremiere in Ahlen
Eine Weltpremiere gab es am vergangenen Wochenende in Ahlen (Westfalen) zu bestaunen: Der weltweit erste Teamzehnkampf mit einer 3x1500-Meter-Staffel zum Ende des Wettkampfes. Bei dieser Eintagesveranstaltung teilen sich drei Sportler/innen den Zehnkampf. Jeder absolvierte einen Lauf, einen Sprung und einen Wurf. Zum wahrlich krönenden Abschluss dann die Staffel.
Der Team-Zehnkampf sorgte für Gesprächsstoff
Cirka 30 Teams aus Norddeutschland sowie dem Rheinland und Westfalen waren am Start. Drei Vetter, Drei Brüder oder auch ein Vater und seine zwei Söhne waren unter den Teams. Gute Stimmung also garantiert, kämpfte doch nicht jeder für sich, sondern gab sein Bestes für sein Team und wurde dementsprechend angefeuert. Zuerst wurde der Block Lauf abgehandelt. Begonnen wurde mit dem 400-Meter-Lauf, damit der Sportler, der diese strapaziöse Disziplin zu bewältigen hatte, die größte Erholungsphase besaß, wenn es am Ende des Bewerbs zum 1500-Meter-Lauf ging. Dann folgte der 100-Meter-Lauf, danach der Hürdenlauf.
Nachdem die Bahnwettbewerbe erledigt waren, ging es auf zum Block Sprung, wobei sich die Teams teilten und je ein Sportler den Weit-, Hoch- und Stabhochsprung bestritt.
Anschließend mischte sich das Feld wieder munter durch und je ein Athlet ging zu Speer, Diskus oder Kugel. Durch die immer wieder neuen Zusammensetzungen gab es gute Gelegenheiten für so manch nettes Gespräch und Kennenlernen. Sowieso muss man dieser Veranstaltung, genauso wie den Jedermannzehnkämpfen das Prädikat "verbindend" geben, denn im Vordergrund steht keineswegs die absolute Leistung in Hundertstelsekunde und Zentimeter, sondern der Spaß am Sport. Somit schafft auch die klassische Leichtathletik immer wieder Angebote, die im Trend liegen.
Diskussionen
So wurde am Rande der Veranstaltung zwischen DLV-Vize Dieter Massin, dem Veranstaltertrio aus Scheeßel, den Gebrüdern Ruthe und dem DLV-Beauftragten für den Jedermannzehnkampf eifrig diskutiert, was denn nötig sei, um die Leichtathletik mit all ihrer Vielfalt in den Mittelpunkt des Bewusstseins für Sporttreibende zu rücken.
Als gutes Beispiel wurde gewertet, dass in einem Monat in Scheeßel anlässlich des Jedermannzehnkampfes die Deutsche Meisterschaft im Ultramehrkampf (ein 20-Kampf) ausgetragen wird.
Aber auch alles andere, was den Kern der Leichtathletik, nämlich Laufen, Springen und Werfen nicht verfälscht, ist gerne gesehen. Ahlen ist da mit dem Teamzehnkampf nur die logische Weiterentwicklung von Szenarien wie 3 aus 10 oder 5 aus 10, wo ein Einzelathlet an einem Tag nur bestimmte, von ihm ausgewählte Disziplinen bestreitet.
Wiederholfaktor
Man war sich einig. Das soll nicht das letzte Event dieser Art gewesen sein. Steckt doch soviel Potenzial im Mehrkampf, im Miteinander durch den Teamgedanken und in der guten Organisierbarkeit, da man an einem Tag den kompletten Zehnkampf abwickelt.
Der Veranstalter Norbert Becker, langjähriger Organisator des über ein Jahrzehnt in Ahlen stattgefundenen Jedermannzehnkampfes, konnte am Ende auch ein überaus positives Fazit ziehen und betonte, dass nach oben hin noch Luft sei und somit durchaus auch 50 Teams an den Start gehen könnten. Ahlen hat Flair und die Veranstaltung als Teammehrkampf in dieser Form war nicht nur eine Weltpremiere, sondern gleichzeitig auch der größte, je ausgetragene Teammehrkampf.