Irina Mikitenko Zweite in Chicago
Irina Mikitenko (TV Wattenscheid 01) hat am Sonntag bei ihrem ersten Marathon-Start außerhalb Europas Rang zwei belegt. Die 37-Jährige musste sich in Chicago (USA) in 2:26:31 Stunden nur der Russin Liliya Shobukhova (2:25:56 h) geschlagen geben. Bei den Männern gewann Olympiasieger Sammy Wanjiru (Kenia) mit Streckenrekord von 2:05:41 Stunden.
Um 7.30 Uhr zeigte das Thermometer frostige -1 Grad. Entsprechend ruhig ließen es die Favoritinnen um Irina Mikitenko zu Beginn auch angehen. Die ersten fünf Kilometer wurden in 18:22 Minuten absolviert. Fortan wurde das Tempo Stück für Stück forciert, ohne dass sich dabei jedoch eine der Läuferinnen absetzen konnte.1:15:06 Stunden waren bei der Halbmarathon-Marke vergangen, die Spitzengruppe war immer noch groß. Immerhin hatten sich einige Athletinnen mittlerweile ihrer langen Kleidung entledigt. Ein Zeichen zum Angriff. Es sollte schneller werden.
Quartett kämpft um Sieg
Als es auf die entscheidenden letzten fünf Kilometer ging, hatte sich ein Quartett gebildet, bestehend aus Irina Mikitenko, Lidiya Grigoryeva, Liliya Shobukhova (beide Russland) und Teyba Erkesso (Äthiopien). 3.000 Meter vor dem Ende spielte dann Lilya Shobukhova ihre Grundschnelligkeit aus. Die 31 Jahre alte Russin, ausgestattet mit einer 5.000 Meter-Bestzeit von 14:23,70 Minuten, attackierte und löste sich schnell von ihren Verfolgerinnen.
Dank einer zweiten Hälfte von 1:10:50 Stunden kam Lilya Shobukhova als Siegerin nach 2:25:56 Stunden ins Ziel. Es war in ihrem zweiten Marathon der erste Sieg. In London (Großbritannien) war sie noch hinter Irina Mikitenko und der Britin Mara Yamauchi Dritte geworden. Irina Mikitenko musste sich dieses Mal in 2:26:31 Stunden mit Rang zwei zufrieden geben, war in ihrem ersten Rennen nach sechs Monaten aber dennoch zufrieden und überquerte mit einem Lachen die Ziellinie. Rang drei sicherte sich Vorjahressiegerin Lidiya Grigoryeva (2:26:43 h).
Für ihren zweiten Platz bekam Irina Mikitenko 15 Punkte in der Wertung der World Marathon Majors und steht damit mit 90 Punkten als Siegerin der Serie 2008/09 fest. Nach dem New York Marathon (USA; 1. November) wird sie dafür wie im Vorjahr einen Scheck im Wert von 500.000 US-Dollar erhalten.
Sammy Wanjiru gewinnt mit Streckenrekord
Spätesten am Sonntag zahlte es sich für Sammy Wanjiru aus, dass er sechs Jahre lang in Nord-Japan gelebt und trainiert hatte. Während für viele seiner kenianischen Kontrahenten die Temperaturen von -1 Grad Celsius in der "windy city" ungewohnt waren, kannte der 22-Jährige die Bedingungen bestens und wusste sie zu nutzen.
In 29:10 Minuten passierte eine große Gruppe mit allen Favoriten die ersten zehn Kilometer. Damit lag man deutlich auf Kurs zu einem neuen Weltrekord. Bei der Hälfte des Rennens zeigte die Uhr 1:02:01 Stunden für die Führung-Gruppe, die von Kilometer zu Kilometer kleiner wurde. Bei Kilometer 25 stieg mit dem Chicago-Sieger des Jahres 2007, Patrick Ivuti, der letzte Tempomacher aus. Das Rennen begann von vorn.
Zu den Begleitern von Sammy Wanjiru zählten zu diesem Zeitpunkt seine ebenfalls 22 Jahre alten Landsleute Charels Munyeki und Vincent Kipruto. Mit einer Tempoverschärfung sieben Kilometer vor dem Ende löste sich Sammy Wanjiru jedoch auch von seinen letzten beiden Kontrahenten und stürmte fortan als Solist unaufhaltsam in Richtung Ziel
Vierter Sieg im fünften Marathon
Nach 2:05:41 Stunden hatte das Leiden für den Marathon-Olympiasieger ein Ende. Es war sein vierter Sieg im fünften Marathonrennen. Den Streckenrekord von Khalid Khannouchi (USA) aus dem Jahr 1999 hatte der 1,63 Meter große und 51 Kilogramm leichte Läufer damit um eine Sekunden unterboten. Hinter dem Weltrekord (2:03:59 h) blieb er jedoch recht deutlich zurück.
Chicago war für Sammy Wanjiru definitiv eine Reise wert. 250.000 US-Dollar kassierte er als Antrittsgage. 75.000 US-Dollar verdiente er sich mit dem Sieg, 100.000 US-Dollar gab es für den Streckenrekord und weitere 500.000 US-Dollar werden folgen. Als Sieger liegt Sammy Wanjiru in der World Marathon Major (WMM)-Series 2008/09 mit nun 90 Punkten ein Rennen vor Schluss unaufhaltsam in Front und steht damit wie Irina Mikitenko als Sieger fest.
Nach einer grandiosen Aufholjagd kam Abderrahim Goumri noch auf Platz zwei. Der 33 Jahre alte Marokkaner startete das Rennen sehr verhalten und sammelte am Ende Läufer um Läufer ein. In 2:06:04 Stunden verwies er am Ende Vincent Kipruto (2:06:08 h) auf den dritten Platz.
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