Irina Mikitenko Zweite in Trier
Irina Mikitenko sorgte am Sonntagnachmittag beim Trierer Silvesterlauf für das beste Ergebnis aus deutscher Sicht. Die Wattenscheiderin musste sich im "deutschen São Paulo" über fünf Kilometer mit 15:52 Minuten nur der erst 21-jährigen Äthiopierin Belaynesh Fekadu (15:42 min) geschlagen geben. Bei den Männern gewann Vorjahressieger Moses Kipsiro (Uganda) über acht Kilometer in 22:27 Minuten.
Irina Mikitenko konnte wieder jubeln (Foto: Teusch)
Bei den Frauen setzte sich gleich nach dem Start ein Quartett bestehend aus der Äthiopierin und den drei Deutschen Irina Mikitenko, Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) und Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) ab. Nach der Hälfte der Strecke legte Belaynesh Fekadu, die in diesem Jahr den Great Ethiopian Run gewann, durch einen Zwischenspurt schnell einige Meter zwischen sich und ihre Konkurrentinnen und hielt den Vorsprung von knapp 100 Metern bis ins Ziel."Ich habe noch einmal versucht, an sie heranzulaufen und bin in der letzten Runde auch noch näher gekommen. Aber es hat einfach nicht gereicht", sagte Irina Mikitenko. Trotzdem war sie zufrieden. "Ich war fast eine halbe Minute schneller als im letzten Jahr, das ist ein gutes Zeichen." Im Vorjahr war es ihr erster Start nach der Geburt von Tochter Vanessa gewesen.
Susanne Hahn wieder stark
Den Kampf um Platz drei entschied Vorjahressiegerin Sabrina Mockenhaupt in 15:57 Minuten für sich. "Im Vergleich zum letzten Jahr hat mir heute einfach die Wettkampfhärte gefehlt", analysierte sie im Ziel und gab bei der Siegerehrung gleich ihren guten Vorsatz für das neue Jahr bekannt: "Den Zickenkrieg beenden wir jetzt endlich mal!" Gemeint waren die Streitigkeiten mit Irina Mikitenko nach dem EM-Rennen im Sommer in Göteborg (Schweden).
Überraschend stark zeigte sich Susanne Hahn (15:59 min) nur einen Tag nach ihrem Sieg in Saarbrücken. "Ich hatte gestern schon einen guten Jahresabschluss, da konnte ich heute locker rangehen." Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) führte fast die ganze Zeit die Verfolger an, musste kurz vor dem Ziel aber noch Birte Bultmann (LG Braunschweig; 16:38 min) und die Kenianerin Pamela Kipchoge (16:38 min) passieren lassen und wurde in 16:41 Minuten Siebte. "Es hat Spaß gemacht und ich bin zufrieden, mehr habe ich zur Zeit einfach nicht drauf", war ihr Fazit.
Spannendes Männer-Rennen
Etwas weiter vorne platzierte sich der zweite deutsche Europameister, Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01), der bei der Veranstaltung am Start war. In 23:18 Minuten wurde der 29-Jährige Vierter. "Zwischendurch hatte ich einige Probleme, da wir im Training zur Zeit nur Grundlagentraining machen und nicht so schnell laufen." Zwar verpasste er den angestrebten Podestplatz knapp, war aber doch zufrieden mit dem Jahresabschluss, vor allem damit, dass er aus seinem letzten Trier-Start gelernt hatte. "Damals habe ich mich noch an dem Konfetti verschluckt, diesmal habe ich immer rechtzeitig den Mund zugemacht", erzählte er lachend.
Im Kampf um Platz eins und zwei hatten sich Vorjahressieger Moses Kipsiro und der Äthiopier Eshetu Wondimu bereits in der zweiten von acht Runden vom restlichen Feld abgesetzt. Schulter an Schulter vergrößerten sie den Abstand zu den Verfolgern beständig. Die Entscheidung um den Sieg fiel erst auf den letzten Metern in einem beherzten Sprint zugunsten des 20-jährigen Uganders. "Es war ein hartes Rennen, aber umso schöner ist es, hier zum zweiten Mal zu gewinnen."
Mit 22:27 Minuten hatte er letztendlich nur eine Sekunde Vorsprung auf den 21-jährigen Äthiopier, der sich erst kurzfristig für einen Start in Trier entschieden hatte. Den dritten Platz auf dem Podest sicherte sich der niederländische 10-Kilometer-Meister Patrick Stitzinger in 23:14 Minuten.
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