Bernard Lagat feiert sein Comeback
Bernard Lagat ist wieder da! Sechs Monate nach seinem WM-Ausschluss, als ihm die IAAF wegen angeblichen EPO-Missbrauchs die Teilnahme an den 1500-Meter-Vorläufen verwehrte, und vier Monate nach seiner Rehabilitation, weil die B-Probe negativ ausfiel, feiert er sein Comeback bei der hochkarätig besetzten Cross-Veranstaltung in Nairobi am Samstag.
Bernard Lagat startet wieder durch (Foto: Chai)
"Ich werde die vier Kilometer laufen, um Schnelligkeit und Ausdauer zu trainieren", erklärte der 29-jährige Kenianer der Nachrichtenagentur "Agence France Press", "dieser Wettkampf dient zugleich der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Athen." Dort will er seinen Erzrivalen herausfordern: Hicham El Guerrouj aus Marokko.Bernard Lagat, der stets im Sommer in Tübingen sein Basislager aufschlägt, musste in Paris frühzeitig seine Koffer packen. Denn eine Dopingprobe, die ihm am 8. August in der schwäbischen Universitätsstadt abgenommen wurde, war positiv ausgefallen. Erythropoietin, kurz EPO genannt, sei festgestellt worden, hieß es. Bernard Lagat wurde allen Unschuldsbeteuerungen zum Trotz aus dem Verkehr gezogen.
Rehabilitiert
Vier Monate darauf wurde er rehabilitiert. Negativ war die am 29. September in Köln analysierte B-Probe. "Dieses Ergebnis sorgt hoffentlich dafür, dass die Spekulationen, ich hätte gedopt, endlich beendet sind", zeigte sich Bernard Lagat erleichtert, "ich werde nun die IAAF und die Welt-Anti-Doping-Agentur auffordern, diese Art von EPO-Tests nicht mehr anzuwenden." In Nairobi gibt er jetzt seinen Wiedereinstand auf der internationalen Bühne.
Bernard Lagat ist ein kluger Kopf, hat Wirtschaftsmanagement an der Washington State University studiert und hält den kenianischen Rekord mit 3:26,34 Minuten, aufgestellt in Brüssel 2001. Schneller war nur Hicham El Guerrouj, der Weltrekordler (3:26,00 min in Rom 1998), den er spätestens in Athen schlagen möchte. Olympisches Bronze hat der Nandi bereits in Sydney 2000 gewonnen, wo sein Landsmann Noah Ngeny den großen Hicham El Guerrouj mit einem irren Finish düpiert hatte. Dem Marokkaner blieb nur Silber, hoch gehandelt hatten sie ihn vorm Rennen, tief gefallen war er nachher.
Viel schlimmer hatte es Lagat in Paris getroffen, denn er, der stets als sauberer Athlet galt, wurde urplötzlich zum "Doping-Täter" abgestempelt. Schuldlos, wie man heute weiß.