ISTAF-Fax - Auch Stéphane Franke erstattet Anzeige
In der "Fax-Affäre" um den unbekannten Fax-Schreiber, der die Chancen der deutschen Bewerbung um die WM 2005 schmälerte, gibt es neue Einzelheiten. Im Fax-Archiv von Reuters wurde jetzt das ISTAF-Fax gefunden, das an jenem 11. April im Berliner Büro der Nachrichtenagentur eingegangen war.
ISTAF, die Fortsetzung: Stephane Franke erstattete Anzeige (Foto: privat)
Das in Englisch abgefasste Fax, das keine Unterschrift trug, vermeldete verfrüht den Bankrott der ISTAF GmbH. Es beinhaltet zudem Interna, die nur einigen wenigen ISTAF-Insidern bekannt gewesen sein dürften. Das Fax wurde drei Tage vor der Entscheidung der IAAF über den Ausrichter der Weltmeisterschaften 2005 abgeschickt und dürfte das Scheitern Berlins vielleicht sogar entscheidend beeinflusst haben. Das Fax an Reuters, dessen Text inklusive von Tippfehlern genau dem Fax an die IAAF entspricht, birgt trotzdem eine Überraschung. Darunter steht als Ansprechpartner nämlich nicht nur der Name des bisherigen ISTAF-Geschäftsführers Jürgen Demmel sondern auch der von Stéphane Franke. Die Fax-Kennung zeigt an, dass das Fax um 15:02 Uhr vom ISTAF-Büro geschickt wurde. Elf Minuten später ging das Fax an die IAAF aus dem ISTAF-Büro heraus - nun war der Name Franke plötzlich gelöscht. Stéphane Franke dementierte gegenüber "Leichtathletik", etwas mit dem Reuters-Fax zu tun gehabt zu haben. "Ich habe davon gehört, dass unter diesem Fax mein Name stehen soll. Und deswegen habe ich ebenfalls Strafanzeige gestellt", sagte Franke und fügte hinzu: "Ich habe mich immer für das ISTAF eingesetzt. Schlüssel zur Geschäftsstelle kann man auch nachmachen." Beide Faxe liegen der Fachzeitschrift Leichtathletik vor. Mehr Details zu der Berliner "Fax-Affäre" in der am morgigen Dienstag erscheinenden Ausgabe von "Leichtathletik".