ISTAF: Mixed-Staffel Teil der positiven Bilanz
Mit einem jamaikanischen Sieg (40,58 sec) und viel Spaß der Athleten hat die Mixed-Staffel am Sonntag beim ISTAF im Berliner Olympiastadion eine gelungene Premiere gefeiert. Die 55.565 Zuschauer erlebten außerdem zwei Meetingrekorde. Internationale Glanzpunkte setzten Hürdensprinter Aries Merritt (USA; 12,97 sec) sowie Pamela Jelimo (Kenia; 1:58,68 min) und Mohammed Aman (Äthopien; 1:43,62 min) über 800 Meter.
Durcheinander und lautes Stimmengewirr herrschte in der Mixed-Zone, nachdem zum ersten Mal im Berliner Olympiastadion Frauen und Männer in gemischten Staffeln über die Runde gegangen waren. Das lag aber nicht nur an den wissensdurstigen Journalisten und ihren vielen Fragen, sondern in erster Linie daran, dass sich die Sprinter untereinander über das neue Staffel-Modell austauschten, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Ein untrügliches Zeichen dafür: Die Idee ist bei den Sportlern gut angekommen."Es war ein Rennen zum Genießen, ich bin mit guter Laune herangegangen", erklärte Inna Weit (LC Paderborn), die mit dem ersten DLV-Team Fünfte (41,95 sec) geworden war. Ihr Wechsel auf Julian Reus (TV Wattenscheid 01) war allerdings alles andere als perfekt. "Der war voll aufgelaufen. Es ist schwierig, sich an die ungewohnten Geschwindigkeiten anzupassen."
Sicherheitswechsel auf dem Weg zum Preisgeld
Potential nach oben sieht auch Frauensprint-Bundestrainer Thomas Kremer. "Zeiten unter 40 Sekunden sind sicher möglich. Wir haben Sicherheitswechsel gesehen, es ging schließlich auch um Preisgeld."
Der Sieg ging in 40,58 Sekunden an Jamaika vor den USA (40,71 sec) und Polen (41,68 sec). "Auch für die Zuschauer war der Wettbewerb eine interessante Weiterentwicklung. Wir wären froh, wenn der Gedanke vom Welt- oder Europaverband aufgegriffen wird." Zum Beispiel in den USA gehören gemischte Staffel schon häufiger zum Wettkampf-Programm.
Positive Gesamtbilanz
Mit der Premiere der Mixed-Staffel zufrieden war auch Meeting-Direktor Gerhard Janetzky, der ingesamt eine positive Bilanz zog und vor allem die Ergebnisse in den Wurfdisziplinen lobte. "Zum Ende der Saison haben die Athleten noch einmal super Leistungen gezeigt." Außerdem hob er die Steigerung von Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) hervor, der sich als Fünfter über 1.500 Meter auf 3:34,56 Minuten um gut drei Sekunden verbessert hatte.
Auch der Meetingrekord von Aries Merritt über 110 Meter Hürden (12,92 sec) gehörte zu den Highlights. Einen vorprogrammierten Meetingrekord gab es über 3.000 Meter Hindernis der Frauen durch Sofia Assefa (Äthiopien; 9:21,64 min), denn die Strecke wurde zum ersten Mal beim ISTAF gelaufen.
Pläne für 2013
Für das nächste Jahr hat der Meeting-Direktor schon Ideen, was noch besser gemacht werden könnte. "Im Fernsehen werden die Zuschauer geführt. Im Stadion ist es schwieriger, den Überblick zu behalten." Deshalb sollen Zwischenstände im nächsten Jahr häufiger auf den Anzeigetafeln zu sehen sein. Der Termin steht mit dem 1. September 2013 schon fest.
Einen Wunsch für die nächste Ausgabe hat auch Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin), dem bei der Abschluss-Pressekonferenz die letzten Worte gehörten. "Auf die linke Seite im Stadion gehört ein Einstichkasten für den Stabhochsprung, damit der Diskusring auf die rechte Seite kann. Dann fliegt der Diskus auch 68, 69 Meter weit." Bei der WM 2009 in Berlin hatte der Weltmeister die günstigeren Windbedingungen dort schon ausgenutzt und 69,43 Meter erzielt.
Robert Harting dominiert auch beim ISTAF
ISTAF in Berlin - Von Disziplin zu Disziplin
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